Köln, 18.07.2013: Die Türkisch-Islamische Union (kurz: DITIB) bot zum Start des Ramadan in der ersten Woche an verschiedenen Abenden im Konferenzsaal des Neubaus ein umfangreiches Programm an. Der Fastenmonat Ramadan, der im Religiös-Spirituellen den Muslimen weltweit so Vieles ist und bedeutet, spiegelt sich in den Aktivitäten und Angeboten der Gemeinden und Moscheen weltweit wider, so auch in der DITIB Zentralmoschee in Köln. Die ereignisreiche erste Hälfte ist nun vorbei. Neben besonderen Programmen wird allabendlich das gemeinschaftliche Iftar (Fastenbrechen) für die Gemeinde, Gäste und Bedürftige angeboten.
… ist Einheit und Zusammenhalt
Am ersten Tag des Ramadan (09.07.2013) fand der traditionelle Iftar-Empfang mit wichtigen Akteuren aus Religion, Gesellschaft, Kultur, Wissenschaft, Politik und öffentlichem Leben statt.
Prof. Izzet ER, Vorsitzender des DITIB-Bundesverbandes, begrüßte als Hausherr und Gastgeber in seiner Rede annähernd 300 Gäste zu diesem Anlass.
Anschließend kamen in den Grußbotschaften zum Ramadan Herr Dr. Heinrich Kreft, Beauftragter für Deutschlandkommunikation und Vertreter des Auswärtigen Amtes, Herr Mustafa Kemal Basa, türkischer Generalkonsul in Köln, Oberkirchenrat Dr. Detlef Görrig, Vertreter der EKD, Herr Helmut Wiesmann, Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz, und Herr Avi Applestein, Vorsitzender der Jüdischen-Liberalen Gemeinde Köln, zu Wort.
Besonders erfreulich war die Teilnahme türkischstämmiger Mandatsträger, wie etwa Frau Aydan Özoğuz (MdB und stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD), Arif Ünal (MdL NRW) und Serap Güler (MdL NRW). Auch der Moscheebaubeirat war fast vollzählig zu Gast und beeindruckt von der gastlichen Atmosphäre, die der Konferenzsaal bereits an diesem Abend ausstrahlte.
Gerahmt war das Programm durch die musikalische Begleitung des DITIB-Musik-Ensemble und das gemeinschaftliche Iftar-Essen mit anregendem Ausklang gegen Mitternacht.
Diese jahrelange Tradition fand dieses Jahr bereits zum zweiten Mal im Konferenzsaal an dem Neubau statt und wurde von großem medialem Interesse begleitet.
… ist Gemeinschaft
Am 11. Juli 2013 kamen die DITIB-Landesverbände Köln, Düsseldorf, Münster und Essen anlässlich des Ramadan im Konferenzsaal zusammen. Vor dem gemeinschaftlichen Fastenbrechen standen die aktuellen Entwicklungen für die muslimischen Glaubensgemeinschaften im Vordergrund; wie etwa der islamische Religionsunterricht, wichtigste Informationen bezüglich der erforderlichen Lehrerlaubnis, der möglichen Elternbeteiligung, aber auch das muslimische Gemeinderegister und die neu eingerichtete Antidiskriminierungs- und Antirassismusstelle der DITIB (http://www.ditib-antidiskriminierungsstelle.de/).
Auch Schutzmassnahmen im Falle eines Moscheeübergriffs wurden besprochen und entsprechende Informationsmaterialien verteilt. Dies war insbesondere auf Grund aktueller Entwicklungen und der Bedürfnislage notwendig.
… ist Nachbarschaft
Der Nachbarschaftstag erfreute sich wieder größter Nachfrage durch Jung und Alt. Waren im Jahr 2012 aufgrund der Kapazität noch knapp 150 Nachbarn zu diesem Anlass geladen, waren am 12.07.2013 bereits über 200 Nachbarn Gast zum Nachbarschaftstag.
Herr Prof. Dr. İzzet Er, DITIB-Bundes-Vorsitzender, und Herr Dr. Bekir Alboğa, stellv. Generalsekretär und Sprecher im DITIB-Bundesvorstand, begrüßten die anwesenden Nachbarn als Gastgeber und betonten in dem Zusammenhang, wie wichtig das Thema Nachbarschaft im Islam, aber insbesondere auch im Ramadan ist. Neben einer Verortung der Moschee in den Stadtteil durch Herrn Kremer, Beisitzer im Vorstand der Bürgervereinigung Ehrenfeld, gab es eine Einführung in das Fasten und den Ramadan durch Herrn Yüksel, Leiter Bildung und Forschung im DITIB-Bundesverband. Authentisch waren das anschließende Holen der Speisen und das gemeinsame Iftar (Fastenbrechen) nach dem Gebetsruf (Ezan), der auch gleichzeitig den Sonnenuntergang ankündigt.
… ist Erziehung des Selbst
Am 13.07.2013 fand ebenfalls im Konferenzsaal im Neubau erstmalig ein gemeinschaftliches Fastenbrechen für einen akademischen Kreis statt. An diesem speziellen Abend waren bundesweit über 300 Gäste aus akademischen Kreisen geladen; Professoren, Lehrkräfte, wie auch Studierende, Akademiker und Akteure, die sich in Bildungseinrichtungen betätigen. Insbesondere lag der Schwerpunkt auf dem Bereich Islamische Theologie in Deutschland. So sprachen Mouhannad Khorchide (Universität Münster), Ismail Yavuz Uslucan (Universität Tübingen) und Bülent Ucar (Universität Osnabrück) im Namen ihrer islamischen Zentren ein Grußwort. Im weiteren Verlauf beschrieb Taner Yüksel, Leiter der Abteilung Bildung und Forschung im DITIB Dachverband, die zukünftige Ausrichtung der DITIB in der akademischen Arbeit. Dabei betonte er für den akademischen Bereich die nötige Arbeitsteilung zwischen Universitäten und Religionsgemeinschaften und forderte eine Kooperation auf Augenhöhe. Das gemeinsame Fastenbrechen und die Gespräche danach, gaben allen Gästen die Möglichkeit, andere Menschen und Perspektiven kennen zu lernen.
… ist Liebe, Respekt und Toleranz
Den Abschluss der Ramadan-Eröffnungs-Woche bildete der bundesweite Frauen-Tag, der auch bereits traditionell im Rahmen der Arbeiten angeboten wird.
Als Gastgeberin begrüßte Frau Dr. Emine Seçmez, Mitglied des DITIB-Bundesvorstand, die Anwesenden und führte zu den verschiedenen Arbeiten und Themen der 15 bundesweiten DITIB-Landesfrauenverbände ein. Insbesondere die unterschiedlichen Wahrnehmungen der Menschen stellte Frau Dr. Emine Seçmez im Vortrag dar. Dass hierbei die Vorurteile oftmals verhindern, Sachverhalte und Begebenheiten so wahrzunehmen, wie sie sind, war ebenfalls ein wichtiger Aspekt, der entsprechend beleuchtet wurde.
So konnten sich die geladenen über 180 Frauen diesbezüglich ein Bild machen, weitere Notwendigkeiten und Bedürfnisse diskutieren und entsprechende Impulse für die eigenen Arbeiten mitnehmen. Das gemeinschaftliche Fastenbrechen bot anschließend den kulinarischen Abschluss eines gelungenen Abends und einer gesamten Woche.
… ist Aufforderung und Angebot
Ein weiteres Iftar-Essen wurde für die Mitarbeiter und Aktiven der DITIB und ihrer Familien angeboten. So ist der Ramadan eine Einladung zu Gemeinschaft, Solidarität, Nächstenliebe und zur Vervollständigung des Ichs als Gottesdienst. So hob DITIB-Bundesvorsitzender Herr Prof. Er in seiner Ansprache hervor, dass all diese Dienste und Angebote erst ermöglicht werden durch ein entsprechendes Engagement und Bewusstsein. „Das zu schaffen, zu fördern und zu unterstützen ist seit jeher umfassende Anliegen und Aufgabe der DITIB und ihre Mitarbeiter. Ich danke allen Akteuren für dieses Engagement und wünsche uns allen weiterhin einen gesegneten Ramadan!“