Die ProDialog-Seminare, mit denen die Türkisch Islamische Union (DITIB) in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und dem Europäischen Integrationsfonds (EIF) bundesweit ehrenamtliche Dialogbeauftragte für die DITIB-Gemeinden ausbildet, fanden diesmal statt in Nürnberg und Ingolstadt. Sadi Arslan, der Vorsitzende der DITIB, gab in diesem Rahmen in der Eyüp Sultan Moschee von Nürnberg und in der Kocatepe Moschee von Ingolstadt ein Seminar.
ProDialog-Seminarteilnehmer in der DITIB Eyüp Sultan Moschee in Nürnberg
IProDialog-Seminarteilnehmer in der DITIB Kocatepe Moschee in Ingolstadt
An der Veranstaltung nahmen auch teil der türkische Religionsattaché von Nürnberg Dr. Cafer Acar, der DITIB-Referatsleiter für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Ekrem Ceşen und der Vorsitzende des DITIB-Landesverbands von Nürnberg Mustafa Yaman. Arslan ging in seinem mehr als zweistündigen Vortrag ein auf folgende Punkte:
- Glaubensgrundlagen im Islam, im Christentum und im Judentum; Formen des Gottesdienstes in diesen Religionen
- Glaubenslehren aller Propheten, angefangen vom ersten Menschen und Propheten Adam bis hin zum letzten Propheten Muhammad (A.s.s.H.*)
- Die Bedeutung von „Buchbesitzer“
- Die Einstellung der Religionen zu anderen Glaubensvorstellungen und was sie unter Sünde, bzw. guten Taten verstehen
- Die Hauptquellen des Islam: den Koran, die Sunna, den Gelehrtenkonsens, den Analogieschluss
- Die mekkanischen und die medinensischen Koranverse, die Niederschrift der Offenbarungen, ihre Zusammensammlung, die Niederschrift des Korans, seine Vervielfältigung und wie er im Original und lückenlos bis unsere Tage weiter überliefert wurde
- Die Paulusbriefe, den Ersten Vatikanischen Konzil im Jahre 325 in Nicaea, dem heutigen Iznik und die Evangelien von Matthäus, Markus, Lukas und Johannes, die auf diesem Konzil angenommen wurden
- Das Leben von Jesus, angefangen von seiner Geburt, dem Anfang der christlichen Zeitrechnung, bis zu seinem Tode.
Nürnberg | Ingolstadt |
Arslan sagte in seiner weiteren Rede: „Ich lege sehr viel Wert auf dieses Projekt. Heutzutage gibt es leider viele Muslime, aber auch Christen und Juden die nur dürftiges Wissen über ihre eigene Religion, aber auch über die jeweils andere Offenbarungsreligion haben. Daher fallen sie auf Menschen rein, die Propaganda treiben gegen diese abrahamitischen Religionen und verärgern ihre aufrichtigen Gläubigen. Ihr werdet nun mit eurer religiösen Identität, die ausgestattet ist mit dem richtigen Wissen, gegen dieses schlechte Image vorgehen. Dafür müsst ihr noch viel arbeiten und euer Wissen noch mehr vertiefen. Ich glaube an euch und ich vertraue euch und wünsche euch viel Erfolg.“
Zum Abschluss des Seminars beantwortete Sadi Arslan die Fragen der Seminarteilnehmer.
* Allah segne ihn und schenke ihm Heil
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