Gegen das Vergessen

Anlässlich des historischen Datums der Machtübernahme Hitlers besuchten verschiedene Akteure aus den Bereichen der Verbands-, Jugend-, Frauen- und Sozialarbeit des DITIB-Dachverbands die Gedenkstätte Hadamar. Sie ist Im Rahmen verschiedener Arbeiten auf Landes- und Kommunalebene ein Kooperationspartner der DITIB für zahlreiche Projekte. Einer von vielen Orten, die an die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen und der Euthanasie erinnern.



Als Ort der unvorstellbaren Katastrophe, historischen Aufklärung und politischen Bildung ist die Gedenkstätte Teil einer Gedenk-, Erinnerungs- und Mahnkultur, ein aktiv mahnender Ort des Erfahrens, des Redens und Handelns.

Der diesjährige Holocaust-Gedenktag ist ein besonderer, da er tatsächlich in einem traurigen Gedenk-Jahr begangen wird. Der Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau am (27.01.1945) wurde von den Vereinten Nationen im Jahr 2005 zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust erklärt. Doch im Jahr 2013 sind viele 80. Jahrestage, die daran gemahnen, nicht zu vergessen. Sie zeigen, dass rechtes Gedankengut nicht vom Himmel fällt, sondern eingebettet und eng verwoben ist mit einem bedenklichen soziopolitischen Klima. Sie zeigen auch, dass durch schleichend entdemokratisierende Prozesse eben auch Nährböden für mannigfaltige gesellschaftliche Fehlentwicklungen geschaffen werden. Immer mehr steigerte sich der Prozess der “Entmenschlichung“ der Opfer, in der Sprache zu einer propagandistischen Waffe wurde.

 

Bekir Alboğa sagt dazu: „Nun, 80 Jahre später, sind wird immer noch schier schockiert, wie sich so etwas im Herzen Europas abspielen konnte. Wie lähmend sind schon allein diese Entwicklungen im Jahre 1933, die sich über den Krieg hinaus in perfider Perversion weiter steigerten zu einem unfassbaren menschlichen Verbrechen an einer Religionsgemeinschaft, an den Schwächsten und der Gesamtheit der Gesellschaft. Der Holocaust ist das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte, geleitet von einem menschenverachtenden Rassenwahn.
 
Stärker denn je sind Bündnisse gegen jegliche Art von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, gegen Xenophobie und Antisemitismus gefordert. Breit angelegte kommunale Initiativen, die Stadt- und Bürgergesellschaft, möglichst viele Gruppen, Vereine, Schulen und Glaubensgemeinschaften sind notwendig, um gemeinsam dahin zu wirken, dass sich dies nie wiederholen kann. Auch wenn viele Entwicklungen in erster Linie ein Problem des Bildungsniveaus und der Milieuzugehörigkeit abbilden, entlässt dies nicht aus unserer gegenseitigen Verantwortung, stets wachsam und immer wieder sensibel zu sein.“
 


 

Suat Okuyan, Generalsekretär im Bundesvorstand und Theologe, ergänzt: „In seiner Abschiedspredigt - und diese gleicht ım Inhalt einer Menschenrechtskonvention - appellierte unser Prophet (saw) derzeit wie folgt: 'O ihr Menschen! Achtet auf Folgendes: Ihr seid alle des selben Herrn und ihr stammt alle vom selben Ahnen ab. Der Araber ist dem Nichtaraber und umgekehrt der Nichtaraber dem Araber oder der Weiße dem Schwarzen und der Schwarze dem Weißen nur in seiner Frömmigkeit überlegen. Wahrlich, Allah schaut nicht auf eure Äußerlichkeiten, er schaut nur auf eure Herzen und eure Taten.’ “ Orte wie diese gemahnen uns genau daran, dass wir alle Menschen, Geschöpfe Gottes sind. Wir sind alle in der Pflicht, wenn Menschen aufgrund von körperlichen Merkmalen und Andersartigkeiten, Religion oder Ethnie angegriffen werden. Insbesondere sichtbare religiöse oder ethnische Zugehörigkeiten dürfen Menschen nicht zu Zielen von Gewalttaten oder Übergriffen machen. Dafür müssen wir auch aus theologischer Sicht gemeinsam stehen.“



DITIB-Pressestelle

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