Christen auf der ganzen Welt feiern in unterschiedlichen Traditionen und Konfessionen ihr religiöses Hochfest, die Geburt Jesus Christus (Friede sei mit ihm). Wir wünschen der Christenheit spirituelle und besinnliche Augenblicke im Kreise ihrer Lieben, Familien und Gemeinden.
Auch für die Muslime ist die Geburt Jesu von tiefer religiöser Bedeutung, da er für uns mit froher Kunde und göttlicher Botschaft gekommen ist. Im gnadenreichen Koran heißt es über seine Geburt:
“Und (denke daran) wie die Engel sprachen: «O Maria, Allah hat dich erwählt und dich gereinigt und dich erkoren aus den Frauen der Völker.“ (3:42)
“Wie die Engel sprachen: «O Maria, Allah gibt dir frohe Kunde durch ein Wort von Ihm: sein Name soll sein der Messias, Jesus, Sohn Marias, geehrt in dieser und in jener Welt, einer der Gottnahen.“ (3:45)
Gerade rückblickend auf das Jahr 2010 haben wir bewegende Zeiten und erschöpfende Diskussionen, persönliche und gesellschaftliche Nöte und Misserfolge inbegriffen, erlebt. Anlässlich religiöser Hochfeste steigt das Bewusstsein dafür, dass alle Menschen eine besondere Verantwortung tragen. Geistig-immaterielle und ethisch-moralische Werte schöpfen aus ihren religiösen Traditionen und drücken sich in Verbundenheit und Solidarität für Not- und Hungerleidende aus. In Momenten des Innehaltens und der inneren Einkehr werden religiöse Werte bewusster wahrgenommen und erlebt.
Und eben deshalb wollen wir Gott in diesen besinnlichen Tagen danken für all die Gaben und die Gelegenheiten, die uns vergönnt waren. Ebenso seien Segen und Heil auf Seinen Gesandten. Mögen die religiösen und moralisch-ethischen Werte die gesamte Menschheit in den unterschiedlichsten Lebenssituationen und Entwicklungen begleiten. Ebenso bitten wir Ihn darum, dass Er uns allen die Kraft gebe, in diesem Leben, das für jeden Einzelnen, aber auch für die ganze Gesellschaft nichts anderes als ein Ort der Prüfung ist, die selbige mit größtmöglicher Reife und tugendhaftem Verhalten zu bestehen.
Möge die Geburt von Jesus von Nazareth (Friede sei mit Ihm) zur Besinnung zu den göttlichen Segensbotschaften beitragen, und dazu führen, dass wir die Menschheit in ihrer Vielfalt und in ihren Unterschieden als ein Reichtum begreifen und auf eine gemeinsame, menschenwürdige Zukunft bauen.
Möge ebenso das Jahr 2011 dazu führen, dass in den Nachbarschaften, Religionsgemeinschaften, persönlichen und gesellschaftlichen Beziehungen weltweit Dialoge ohne Vorurteile und Angst geführt werden und dass Menschen sich in Offenheit, Aufrichtigkeit und Liebe einander nähern, auf dass das friedliche Zusammenleben in uns und weltweit erwachse.
Diesen Wünschen zum Weihnachtsfest und dem kommenden Jahr 2011 möchten wir im Namen unserer muslimischen Religionsgemeinschaft ausdrücken, möge es uns allen, möge es der gesamten Menschheit Gutes bescheiden.
Türkisch-Islamische Union