Grußbotschaft des DITIB-Vorsitzenden Sadi Arslan anlässlich der Berat-Nacht

Am Montag, den 26. Juli, in der Nacht auf den 27. Juli, begehen wir die so genannte “Berat-Nacht”, oder die “Nacht der Vergebung”, denn “berat” bedeutet soviel wie Erlösung, Vergebung, Läuterung. Gleichzeitig ist die Berat-Nacht ein Vorbote auf den nahenden Ramadan.

 

In dieser Nacht werden die Taten und Handlungen des vergangenen Lebensjahres eines Menschen und Dieners durch den Schöpfer einer erneuten Durchsicht unterzogen und dabei überprüft, wo diese einen Gewinn und wodurch einen Verlust erzielt haben. Zudem werden in dieser Nacht die Weichen für alle bedeutungsvollen Ereignisse des kommenden Jahres gestellt. Wird uns sonst für gute Handlungen ein Lohn gutgeschrieben in unserem Tatenbuch, sind es in dieser Nacht zwanzig tausend. Für jeden Buchstaben des Koran bekommen wir in der Berat-Nacht zwanzig tausend gute Taten gutgeschrieben. Unser Prophet Muhammed (Allah segne ihn und schenke ihm Heil, A.s.s.H.), dem in dieser Nacht die umfassende Befugnis für die Fürsprache im Jüngsten Gericht erteilt wurde,  wies kurz und prägnant auf die immense Bedeutung der Berat-Nacht hin, als er in einem Hadith uns wissen ließ: “Allah, der Erhabene, offenbart sich in der fünfzehnten Nacht des Scha’ban mit Seiner Barmherzigkeit am Erdhimmel und gewährt der Menschheit Vergebung, ergiebig wie die Haare der Schafherde des Stammes der Beni Kelb.” [Ibn Madscha, Ikama, 191]
 

Wir sollten den Wert dieser gesegneten Nächte, wie sie die Berat-Nacht eine ist, zu schätzen wissen, denn sie sind uns ein Geschenk und eine Gabe. Auch wir sollten uns nun mit Bittgebeten an unseren Herrn richten, so wie es unser Prophet tat, als er sagte: “O Allah! Ich flüchte mich von Deiner Pein in Deine Vergebung und von Deinem Zorn in Dein Wohlwollen. Ich flüchte vor Dir wieder zu Dir. Ich bin nicht im Stande Dich gebührend zu loben. Du bist so erhaben, wie Du Dich selbst nur lobpreisen kannst.” [el-tergib ve't-terhib, 2: 119, 120]
 

In dieser Nacht sollten wir vermehrt Gottesdienste verrichten. Dazu gehört das Verrichten des Gebets, wie die Rezitation des Korans, aber auch das Bitten um Vergebung für unsere Sünden. Den Tag auf diese Nacht sollten wir, wenn möglich, fasten. Unsere Hände sollten wir in dieser Nacht zum Gebet öffnen und damit folgende Frohbotschaft unseres Propheten in unseren Herzen umsetzen: “Verbringt die Nacht der Vergebung im Gottesdienst. Und am Tag fastet. Allah, der Erhabene, offenbart sich an diesem Abend am Erdhimmel und fragt bis zum Morgengrauen: ‘Gibt es denn niemanden, der mich um Vergebung bittet, so dass ich ihm vergebe? Gibt es denn niemanden, der um Lebensunsterhalt bittet, so dass ich diesen erteile? Gibt es denn niemanden, den eine Sorge plagt, so dass ich ihn hiervon befreie?’”  [Ibn  Madscha, Ikama 191] Wir sollten in dieser Nacht unseren Glauben noch mal auf den Prüfstand stellen und uns fragen: “Sollte ich mich heute noch vor Allah verantworten müssen, bin ich dann im Stande vor meinen Schöpfer zu treten? Ist denn Moral und Charakter so weit ausgereift, dass ich vor Ihn treten kann, ohne dabei rot zu werden? Was habe ich alles für den  Frieden und das Glück der Menschen getan?”
 

In diesem Sinne wünsche ich den Muslimen eine gesegnete Berat-Nacht. Möge sie der gesamten Menschheit Frieden und Eintracht bringen. 

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