In einem 10-wöchigen Seminar haben sich 35 weitere Teilnehmer des Projektes „ProDialog“, das in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Sozialfonds (EIF) und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ehrenamtliche Dialogbeauftragte und Moscheeführer ausbildet, für diesen Einsatz qualifiziert und ihre Zertifikate erhalten.
An der feierlichen Übergabe, die statt fand im Türkischen Haus in Berlin, nahmen Teil der Vorstandsvorsitzende der Türkisch Islamischen Union Sadi Arslan, der türkische Vizekonsul in Berlin Mert Doğan, der Integrationsbeauftragte von Berlin Günter Piening, die Sonderbeauftragte für den Dialog zwischen den Kulturen im Auswärtigen Amt Heidrun Tempel, der Referatsleiter der DITIB für interreligiöse und –kulturelle Zusammenarbeit Bekir Alboğa, der Vorsitzende des DITIB Landesverbands Berlin Fatih Eroğlu, der Projektkoordinator von „ProDialog“ Faruk Şahin, sowie die Seminarteilnehmerinnen und Seminarteilnehmer und ihre Angehörigen.
In seinem Grußwort sagte der Projektleiter Faruk Şahin: „Unser Ziel ist es, die soziale und politische Partizipation unserer türkischen Mitbürger zu fördern, sowie die interreligiöse und -kulturelle Zusammenarbeit. Wir werden die Teilnehmer über drei Jahre lang begleiten.“
Bekir Alboğa, der Referatsleiter der DITIB für interkulturelle und –religiöse Zusammenarbeit, sagte in seinem Grußwort: “Wir freuen uns, heute und hier 35 weiteren jungen Menschen ihr Zertifikat aushändigen zu können. Durch ihren Einsatz und ihren Fleiß werden wir das Image unserer Moscheen und das Islam-Bild in der Gesellschaft weiterentwickeln können. Wir danken an dieser Stelle dem Europäischen Integrationsfonds sowie dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, weil sie uns Vertrauen geschenkt und unterstützt haben. Somit werden wir hoffentlich bis Ende 2010 deutschlandweit in jeder DITIB-Moschee mindestens 3 ehrenamtliche Mitarbeiter haben, die für den interkulturellen und –religiösen Dialog zur Verfügung stehen. Ich gratuliere allen Teilnehmern und wünsche ihnen viel Erfolg.“
Günter Piening, der Integrationsbeauftragte von Berlin sagte in seiner Rede: „Dialog und Transparenz sind in einer Demokratie unverzichtbar. Diese Veranstaltung von heute ist die beste Antwort auf den Volksentscheid in der Schweiz und auf die ausländerfeindlichen Aussagen von Thilo Sarrazin. Wir müssen der Islamophobie mit mehr Dialog und mehr Transparenz antworten. Der Senat sowie die Stadt Berlin stehen dabei immer an Ihrer Seite.“
Heidrun Tempel, Sonderbeauftragte im Auswärtigen Amt und hier zuständig für den Dialog zwischen den Kulturen, sagte in ihrer Rede: „Wir haben sehr viele Besucher aus dem Ausland, denen wir gerne eine Rundfahrt durch Berlin bieten, sowie ihnen das muslimische Leben hier vorstellen würden. Ich denke, dass uns die zukünftigen ehrenamtlichen Dialogbeauftragten hier sehr hilfreich sein werden. Ich gratuliere ihnen und wünsche ihnen viel Erfolg.“
Der türkische Vizekonsul in Berlin, Mert Doğan, betonte in seinem Grußwort, dass es ihn sehr erfreue an dieser Zertifikatsübergabe teilzunehmen. Ferner sagte er: “In den letzten Jahren und hier insbesondere nach dem 11. September, hat sich in der Öffentlichkeit ein Islam-Bild etabliert, das fern ist von dem, was der Islam, diese Religion des Friedens, der Brüderlichkeit und der Liebe wirklich ist. ProDialog ist hier daher von enormer Bedeutung. Ich bin mir sicher, dass diese jungen Menschen, die sich alle über dieses Projekt qualifiziert haben, in dem Land, in dem sie geboren sind und in dem sie leben, den Islam auf die beste Art und Weise darstellen und erklären werden. Ich beglückwünsche sie daher zu ihren Zertifikaten.“
Der Vorsitzende der Türkisch Islamischen Union, Sadi Arslan, sagte in seiner Rede: “Der interreligiöse Dialog ist mir ein wichtiges Anliegen.
Die engagierten jungen Menschen opferten ihre freie Zeit an 10 Sonntagen, manchmal auch das gesamte Wochenende, um die Qualifikation für die interreligiöse und interkulturelle Kompetenz zu erwerben. Ab heute werden sie ihren Ortsgemeinden als ehrenamtliche Dialogbeauftragte zur Verfügung stehen können. Auch die Berliner Schulen und Hochschulen finden nun in unseren Moscheen Ansprechpartner, die sie über den Islam und das muslimische Leben in Berlin informieren können. Ich bedanke mich für das ehrenamtliches Engagement der zukünftigen Dialogbeauftragten und wünsche ihnen auch weiterhin viel Erfolg.“
Die Veranstaltung endete mit der Übergabe der Zertifikate.