Der gemeinsame Kandidat von SPD und Grünen für die bevorstehenden Wahlen in Köln, Jürgen Roters, besuchte die DITIB. Bei der Gelegenheit kam es auch zu einem Treffen mit dem Vorsitzenden der Türkisch Islamischen Union, Sadi Arslan.
An der Begegnung nahmen außerdem Teil der Bezirksbürgermeister von Ehrenfeld, Josef Wirges (SPD), die türkischstämmigen SPD-Kandidaten Gonca Mucuk-Edis und Malik Karaman, das Vorstandsmitglied des Unterbezirks der SPD-Köln, Tayfun Keltek, Susana Dos Santos Herrmann, Mitlglied im Integrationsrat der Stadt Köln, Christian Joisten, Integrationsverantwortlicher im Vorstand des Unterbezirks sowie die Bezirksvertreterin von Ehrenfeld Cornelia Schmerbach, Ayten Kılıçarslan, Vorstandsmitglied der DITIB, der Geschäftsführer der DITIB Mehmet Yıldırım sowie weitere Abteilungs- und Referatsleiter.
Der DITIB-Vorsitzende Arslan wies dabei darauf hin, dass es in Deutschland aktuell wichtige Entwicklungen gebe. Er sagte in seiner Rede: „Am 25. Juni fand vorläufig die letzte Plenarsitzung der Deutschen Islamkonferenz statt. Sie ging mit wichtigen Entscheidungen zu Ende. Andererseits hat uns in den Jahren 2007-2008 das Zentralmoschee-Projekt beschäftigt. Wir können also sagen, dass der Islam und die Muslime die Tagesordnung beschäftigen. Dass sich die Muslime, wenn auch erst nach 50 Jahren, auf dieser Diskussionsplattform behaupten und zum Ansprechpartner auf Bundesebene werden konnten, erachten wir als verspäteten Erfolg. Auch wenn nicht jeder mit den Ergebnissen zufrieden ist, so ist es doch erfreulich, dass die Muslime wenigstens als Ansprechpartner akzeptiert wurden und auf Bundesebene sich die Einsicht und Ansicht durchgesetzt hat, dass die Muslime ein Teil dieser Gesellschaft sind, dass sie ein Recht darauf haben, ihre Gotteshäuser zu bauen und dass es ein ebenso natürliches Recht ist, islamischen Religionsunterricht zu erteilen.
Die neue Zentralmoschee nun wird für eine Bereicherung für Ehrenfeld sein. Nach dem Ratsbeschluss von 2008 und der darauf folgenden Baugenehmigung haben wir inzwischen mit den Abbrucharbeiten begonnen und diese dauern noch an. Nach den Abbrucharbeiten beginnen wir mit dem Bau. Dies wird ein sehr wichtiges Projekt für Köln werden und die Silhouette von Köln bereichern. Die neue Zentralmoschee wird nicht nur ein schöner Ort für die Muslime, sondern für alle Kölner. Denn, dass Köln mit ihren 100.000 Muslimen bisher noch keine Moschee hatte, war ein Manko. Wir werden hier eben diese Lücke füllen. Auch Herr Roters und der Bezirksbürgermeister von Ehrenfeld, Herr Wirges, waren hier sehr behilflich. Sie waren immer an unserer Seite. Auch und gerade, bei den Demonstrationen gegen die Moschee und auch auf dem Weg zum Ratsbeschluss und damit zur Baugenehmigung. Natürlich darf man hier nicht vergessen Oberbürgermeister Schramma zu erwähnen. Auch er hat sich sehr verdient gemacht. Ich hoffe und glaube, dass, ganz gleich, wer aus den Wahlen als Sieger hervorgehen wird, auch der künftige Oberbürgermeister hier dasselbe Interesse und dieselbe Unterstützung zeigt. Wir wünschen an dieser Stelle allen viel Erfolg. Auch wenn die Kandidaten nicht gewinnen sollten, wir stehen auch weiterhin in Verbindung miteinander. Und für den Fall, dass sie gewinnen, wünschen wir uns ihre Unterstützung. Dass sie uns heute hiermit besuchen, ist ja bereits ein Hinweis auf diese Unterstützung. Ich danke daher Herrn Roters und seiner Begleitung für ihren Besuch.“
Jürgen Roters, der gemeinsame Kandidat von SPD und Grünen für die bevorstehenden Wahlen in Köln, grüßte zunächst in Türkisch und bedankte sich bei seinem Vorredner. In seiner Rede sagte er: „Zu einem der wichtigen Themen, die wir behandeln, gehört die Integration. Hier möchte ich besonders mit den türkischen Migrantenorganisationen kooperieren und zusammenarbeiten. Daher ist dieser Besuch bei der DITIB heute für mich sehr wichtig. Denn Integration ist sehr wichtig. Wenn ich gewählt werden sollte, werde ich ein guter Dialogpartner für euch sein, das verspreche ich euch. Integration ist nicht nur für mich ein wichtiges Anliegen, sondern auch für die SPD. Dem wollte ich mit diesem Besuch heute Ausdruck verleihen. Dabei kann Integration nicht nur von einer Seite erwartet werden, bzw. von dieser, dass sie Eingeständnisse macht. Vielmehr geht es hierbei um ein Geben und Nehmen, ein gegenseitiges Vertrauen. Dafür ist es besonders wichtig, stets im Dialog zu sein und zwar nicht nur, wenn es um Positives geht, sondern hinsichtlich aller Themen. Ich bin mir sicher, dass der Moscheebau die Fragezeichen in den Köpfen der Menschen positiv beantworten und die Moschee zu einem wichtigen Symbol der Integration werden wird. Gemeinsam und Schulter an Schulter haben wir uns bis jetzt Gruppen wie Pro-Köln, die den Moscheebau polarisierend nur Stimmung machen und Rassismus schüren wollten, entgegen gestellt. Dies werden wir auch in Zukunft tun. Ehrenfeld und Köln werden stolz sein auf diese Moschee. Mich beschäftigen in meiner Arbeit zwei Schwerpunktthemen, die unser aller Zukunft angehen: zum einen die Mehrsprachigkeit in den Schulen. Dies ist ein besonderes Steckenpferd von mir sowie meiner Partei.“
Im Anschluss an seine Rede überreichte Arslan Roters ein Buch von Prof. Dr. Ali Bardakoğlu, dem Präsidenten des türkischen Religionsamts sowie eine Infomappe über die DITIB.
Nach dem anschließenden Pressegespräch stellte der DITIB-Geschäftsführer Mehmet Yıldırım dem OB-Kandidaten Jürgen Roters die DITIB und ihre Abteilungen vor.