Start der neuen DITIB-Zentralmoschee in Köln



Die Türkisch Islamische Union (DITIB) lud anlässlich der beginnenden Abrissarbeiten der alten DITIB-Zentralmoschee an der Venloerstr., womit der Baubeginn der neuen Zentralmoschee in Köln eingeleitet wurde, zu einer Veranstaltung ein. Die neue DITIB-Zentralmoschee und das angegliederte Gemeindezentrum werden später zu  einem der modernsten und funktionalsten Bauten in Deutschland und Europa.



An der Veranstaltung nahmen teil der DITIB-Vorsitzende Sadi Arslan, der türkische Generalkonsul von Köln, Kemal Demirciler, der ehemalige Vorsitzende der DITIB, Hasan Demirbağ, der Bezirksbürgermeister von Ehrenfeld, Josef Wirges, der Religionsatachee am türkischen Generalkonsulat in Köln, Hasan Çınar,  der Stellvertretende Vorsitzende der DITIB, Mustafa Üstün, das Vorstandsmitglied Nihat Özkan, der DITIB-Geschäftsführer Mehmet Yıldırım, die Abteilungsleiter  und das Personal der DITIB sowie weitere deutsche und türkische Gäste und Angehörige der Presse.

 

 

Moderiert wurde die Veranstaltung von der Presse- und Öffentlichkeitsreferentin der DITIB, Ayşe Aydın. In seiner Eröffnungsrede sagte der Geschäftsführer der DITIB, Mehmet Yıldırım: „Wir haben uns heute hier versammelt, um gemeinsam einen wichtigen Schritt in Richtung einer noch schöneren, gemeinsamen und von allen getragenen Zukunft zu gehen.



Wenn ich aber auf dieses Gelände hier schaue, dann gedenke ich der Menschen, die dies aufgebaut haben und vielleicht nicht mehr unter uns weilen. Vor meinem geistigen Auge sehe ich Frauen und Männer, die sich mit all ihren Hoffnungen und Wünschen eingebracht haben und inzwischen Rentner sind. Ich sehe ihre Kinder, die heute erwachsen sind. Nach 25 Jahren, in denen wir hier religiöse Dienste, aber auch solche im Bereich Dialog-, Jugend- und Frauenarbeit geleistet haben, wird uns unsere gemeinsame Vergangenheit auf der Venloerstr. den Weg weisen. Ich danke Ihnen allen für Ihr Erscheinen.“



Der Bürgermeister von Ehrenfeld, Josef Wirges, sagte in seiner Rede: „In den letzen 2,5 Jahren wurde viel diskutiert, aber nun beginnt der Neubau der DITIB-Zentralmoschee endlich. Mit dieser neuen und repräsentativen Moschee bringen die Muslime nur zum Ausdruck, dass sie in dieser Gesellschaft angekommen sind und hier bleiben. Wir sind, wie in der Vergangenheit, so auch in Zukunft bereit, uns gegen diejenigen zu stellen, die gegen diese Moschee sind.“
 

 

 

Der Architekt der Moschee, Paul Böhm,  machte in seiner Rede deutlich, dass  die neue Moschee ein Zeichen der Integration sei und diese noch mehr fördern werde.

In seiner Rede sagte der Vorsitzende der Türkisch Islamischen Union, Sadi Arslan: „Wir sind hier und heute zusammen gekommen, um den Baubeginn der neuen Zentralmoschee einzuleiten. Die Kulturen haben sich immer gehütet, heilige Räume abzureißen. Denn Gotteshäuser, so glaubte man, machten den Ort erst zu einem heiligen, der zu bewahren war.
 

 

 

Wir müssen nun dieses Gebäude, das uns seit 25 Jahren als Moschee gedient hat abreißen, um eine neue zu bauen. Auch wenn dieser Ort durch die Moschee ein heiliger Ort geworden ist, so war das Gebäude doch einer Moschee und damit einem Gotteshaus nicht würdig. Denn wir benötigen für die religiösen, sozialen und kulturellen Dienste, die wir bieten,  eine neue Moschee mit Gemeindezentrum die es uns ermöglicht mehr Dienste zu bieten und dies unter besseren Bedingungen. Moscheen sind, auch der lexikalischen Bedeutung nach, Orte der Begegnung. So lautet die türkische Bezeichnung für Moschee (camii) Sammler, Versammler. Sie bringen die Menschen also erst einmal zusammen. Wir haben dieses Zusammenkommen und Miteinander, aber auch den Zusammenhalt, immer hoch gehalten und mit unseren Aktivitäten und Veranstaltungen gelebt. Gelebt und erlebt haben wir in letzter Zeit besonders den Zusammenhalt und die Solidarität der Kölner, so z.B. im Rahmen der klaren Absage an den Antiislamisierungskongress letztes Jahr. Es hat uns ironischerweise noch mehr zusammen geschweißt, was uns eigentlich trennen sollte.  Die Kölner haben damit zum Ausdruck gebracht, dass sie mit uns Muslimen zufrieden sind und hinter uns stehen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich noch mal bei all denjenigen bedanken, die die Moschee unterstützt und damit ermöglicht haben.

Es ist an der Zeit gewesen, dass wir uns Kölnern einen Ort bieten, der würdiger ist. Mit der heutigen Einleitung des Neubaus realisieren wir nun dieses Projekt gemeinsam. Wir hoffen, dieses in zwei Jahren zum Abschluss bringen zu können, oder besser gesagt es darf nicht länger dauern als zwei Jahre. Und wenn Sie mich nach dem Grund für diesen Zeitdruck fragen, so verweise ich nur darauf, dass wir momentan in Zelten beten. Diese Zelte, die wir gemietet haben, sind eigentlich nicht besonders geeignet hierfür, notgedrungen haben wir aber diese Übergangslösung wählen müssen. Daher muss die neue Moschee so schnell wie möglich stehen.

Und wie gestaltet sich nun die Realisierung der DITIB-Zentralmoschee? Die Presse fragt mich immer wieder, woher wir all das Geld hierfür nehmen werden und ob uns die Türkei hierbei unterstützen wird. Da kann ich nur sagen: Nein! Moscheen werden weder hier, noch in der Türkei vom Staat finanziert. Dann fragen mich die Journalisten weiter, wer denn diese Moschee finanzieren und damit letztendlich bauen wird. Auch da kann ich nur Folgendes sagen: DITIB hat deutschlandweit 887 Moscheen. Diese wohltätigen Menschen, die all diese Moscheen gebaut oder finanziert haben, werden gewiss auch in der Lage sein, ihrem eigenen Dachverband eine repräsentative und würdige Moschee mit Gemeindezentrum zu bauen. Hand in Hand werden wir dies, so Gott will, schaffen!

Ich vertraue und setze auf unsere wohltätigen Menschen und auf Euer alle Unterstützung.


 

 

 

Bei dieser Gelegenheit bedanke ich mich in Ihrer Gegenwart bei all denjenigen, die, angefangen bei der Idee zur DITIB-Zentralmoschee mit Gemeindezentrum, über die Projektentwicklung, bis hin zur  Erteilung der Baugenehmigung mitgewirkt haben: beim Oberbürgermeister der Stadt Köln, Fritz Schramma, bei den türkischen Generalkonsuln,  beim Bezirksbürgermeister von Ehrenfeld, Josef Wirges, bei den ehemaligen Vorsitzenden der DITIB,  den türkischen Religionsatachees, den werten Mitgliedern unseres Moscheebeirats, bei allen deutschen und türkischen offiziellen wie zivilgesellschaftlichen Stellen, bei unseren türkischen Landsleuten, unseren deutschen Freunden und Nachbarn und beim Personal der DITIB. Vielen Dank!“
 



 

 

Nach einem in deutsch gehaltenen Bittgebet zum Baustart, vorgetragen von Şaban Kondi, dem Vorbeter und Prediger der DITIB-Zentralmoschee in  Köln, begannen die Maschinen auf dem Gelände mit dem Abriss.





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