Köln, 02.09.2022: Bereits am 12.11.2021 hat DITIB zu diesem Thema eine deutschlandweite Freitagspredigt gehalten. Im Vordergrund der Freitagspredigt standen Notwendigkeit des ressourcenschonenden Alltagsverhaltens und Impulse für individuelle Handlungsalternativen:
„Jeder sollte sich also fragen, was wir tun können, um dieses Problem zu lösen, damit wir unseren Kindern und Kindeskindern eine lebenswerte Welt hinterlassen.
Wir können unser Konsumverhalten reflektieren, Konsumgüter länger nutzen und dem Wiederverwertungskreislauf zuführen. Wir können unsere Mobilität reflektieren und alternative Transportmittel nutzen. Wir können unsere Nahrung umstellen, bewusster regionale, saisonale und bio-Produkte kaufen. Wir können unser Heizverhalten ändern und Energie- und Ressourcenverschwendung eindämmen.“
Viele positive Rückmeldungen von unseren Moscheen und Gemeindemitgliedern haben anschließend zu einem regen Austausch geführt. Eine neugegründete Kommission hat zur Aufgabe, diesbezüglich Vorschläge zu sammeln, Empfehlungen zu formulieren und bei der Umsetzung beratend tätig zu sein. Beginnend zum 01. September wird mit einer weitangelegte Kampagne am 09.09.2022 eine erneuten deutschlandweite Predigt Freitagspredigt (PDF) zu diesem Themenkomplex gehalten.
Orientiert an der Energiespar-Verordnung der Bundesregierungen werden in allen DITIB-Moscheen Handlungsempfehlungen und darüber hinausgehende Maßnahmen umgesetzt. Interne Schreiben diesbezüglich sind bereits am 25.08.2022 an alle DITIB-Landesverbände und DITIB-Moscheen ergangen.
Der Koran ermahnt zur Verantwortung der Umwelt gegenüber – mit allen Geschöpfen und Wesen dieser Welt in gegenseitiger Verantwortung. Dabei ist es zu kurz gegriffen, nur auf den Engpass in der Gasversorgung mit Einsparmaßnahmen zu reagieren. Diese Verantwortung im Umweltschutz und ressourcenschonenden Umgang muss darüber hinausgehen.
Bereits in der Predigt von 2021 Freitagspredigt(PDF) erfolgte neben individuellen Hinweisen ein Appell: „Stromkonzerne, Autoindustrie, Landwirtschaft, aber auch Stadtplanung, Wohnungsbau und Verkehrsangebote müssen umweltfreundlicher werden. Um Klimagerechtigkeit zugunsten der ärmeren Regionen und künftiger Generationen zu erreichen, muss die fortschreitende Industrialisierung neu gedacht werden. Profitgier, Wirtschaftswachstum, Massenkonsum und Wegwerfmentalität darf nicht zu Lasten und zum Nachteil nachkommender Generationen oder ärmerer Regionen dieser Welt ausufern. Dies wäre Ausdruck staatlichen und moralischen Versagens der Industrienationen, die überproportional Ressourcen verschwenden und damit auch überproportional zur Umweltverschmutzung beitragen.“
Die Waage ist schon lange aus dem Gleichgewicht geraten. Dies stört das weltweite Öko-Gleichgewicht nachhaltig und mit schwerwiegenden Folgen.
Dies ist im Koran mit dem Gebot der „Ausgewogenheit“ beschrieben und wie folgt formuliert: „Die Sonne und der Mond sind Gesetzen unterworfen, und die Sterne und Bäume werfen sich nieder. Und der Himmel, Er hat ihn erhöht und die Waage aufgestellt, auf dass ihr an der Waage euch nicht vergeht.“1
DITIB-Bundesverband