„Türkisches Mädchen-College“ im pakistanischen Rawakolot eröffnet


 

Pakistan wurde am 8. Oktober 2005 von einem heftigen Erdbeben erschüttert, dessen Epizentrum in Muzaffarabad, der Hauptstadt der teilautonomen Region „Azad Kaschmir“ lag. Das Erdbeben, das 120.000 Menschen das Leben kostete, war auch in Bach, Balakot, Rawakolot und teils in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad zu spüren.




Das pakistanische Brudervolk stand den Türken in Zeiten der Not immer zur Seite: ob es nun die materielle Unterstützung im Ersten Weltkrieg war, oder das erste Flugzeug, das nach dem Marmara-Erdbeben vom 17. August 1999 aus Pakistan kommend in Istanbul landete. Nun, da Pakistan Hilfe benötigte,  waren die Türken an der Reihe. Der türkische Ministerpräsident war daher der erste Staatsmann, der Pakistan nach dem Erdbeben besuchte und Hilfe versprach. Auf das daraufhin in der Türkei eingerichtete Spendenkonto liefen von türkischen Mitbürgern aus allen Teilen der Welt Spenden für Pakistan ein. Auch die Türkisch Islamische Union (DITIB) hat sich mit ihren 882 Mitgliedsvereinen an dieser Spendenaktion beteiligt und insgesamt 2,5 Millionen Euro gesammelt, die sie auf das „türkische Spendenkonto für die pakistanischen Erdbebenopfer“ überwiesen hat. Die DITIB begnügte sich jedoch nicht mit dieser Kampagne, sondern rief in Kooperation mit der IHLAS Medien-Holding in Deutschland eine zweite Spendenkampagne ins Leben, bei der weitere 1,5 Millionen Euro gesammelt wurden. Für die Vereinbarung der weiteren Verwendung dieser Spendengelder wurden der DITIB-Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Ekrem Ceşen und der Redaktionschef der TGRT-EU-Nachrichten Mehmet Koca nach Pakistan geschickt.




DITIB und die IHLAS Medien-Holding haben in Pakistan bei einem Treffen mit dem Stellvertretenden Vorsitzenden der pakistanischen Wiederaufbaubehörde ERRA (Earthquake Rehabilitation and Reconstruction Authority), Leutnant Nadeem Ahmed, bei dem die weitere Verwendung der Spendengelder erörtert wurde, den Wiederaufbau des bei dem Erdbeben völlig zerstörten Mädchen-Colleges von Rawakolot vereinbart.

Der Botschaftsrat für Religiöse Angelegenheiten an der türkischen Botschaft in Berlin und DITIB-Vorsitzender Sadi Arslan, der DITIB-Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Ekrem Ceşen und der Redaktionschef der TGRT EU-Nachrichten, Mehmet Koca, hatten sich im Mai 2007 bei einem Besuch in Rawakolot ein eigenes Bild vom Stand der Bauarbeiten machen können.




Mit dem fertig gestellten Baukomplex standen schließlich eine Schule für 1.500 Schülerinnen, ein Wohnheim für 100 Personen, eine Poliklinik mit 10 Betten (diese wurde von der Diyanet Stiftung in Holland gebaut), Sportsäle, 10 ausgestattete Wohnungen, Verwaltungsblöcke, ein Konferenzsaal, 4 Unterrichtsblöcke, ein Wasserdepot, ein 60 Volt-Generator, eine im türkischen Stil erbaute Moschee und ein Pick-up für das Studentenwohnheim zur Verfügung.



An der feierlichen Übergabe des Colleges nahmen Teil: der Botschaftsrat für Religiöse Angelegenheiten und DITIB-Vorsitzender Sadi Arslan, der Geschäftsführer der IHLAS Medien-Holding Kenan Kubilay, der ehemalige Botschaftsrat für Religiöse Angelegenheiten und DITIB-Vorsitzender Rıdvan Çakır, das DITIB-Vorstandsmitglied Nihat Özkan, der Geschäftsführer der DITIB Mehmet Yıldırım, der DITIB-Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Ekrem Ceşen, der Abteilungsleiter der DITIB für  Wallfahrten und wohltätige Dienste Ali Özdemir, der Redaktionschef der TGRT EU-Nachrichten Mehmet Koca und Selçuk Behdioğlu von den TGRT-Nachrichten.

 

Der DITIB-Vorsitzender Sadi Arslan und die Delegation, die ihn begleitet hat, wurden in Rawakolot von den Menschen mit Begeisterung empfangen.





Um  die türkische Delegation zu empfangen waren eingetroffen der Stellvertretende Vorsitzende der Wiederaufbaubehörde Nadeem Ahmed, der Bauminister Serdar Yakuphan, der Kultusminister der Kaschmir-Region, sowie der Bürgermeister von Rawakolot  Ersched Niyazi. Die Zeremonie, die im Mädchen-College stattfand,  wurde mit einer Koranrezitation eröffnet, der die Nationalhymnen von Pakistan und der Türkei folgten.



Nachdem Ali Irvalı, der Bauunternehmer des Mädchen-Colleges, Auskunft über die einzelnen Bauphasen gab, hielt der pakistanische Bauminister Serdar Yakuphan eine Rede und sagte dabei: „Ich möchte mich in ihrer Anwesenheit bei unseren türkischen Freunden bedanken, die uns ein solch modernes College ermöglicht haben. Indem sie uns in dieser schwierigen Stunde zur Seite standen, haben sie nur ein weiteres Mal ihre historische Freundschaft zu uns bewiesen. Daher möchte ich mich, allen voran bei der DITIB und der IHLAS Medien-Holding, bei jedem bedanken, der dieses College ermöglicht hat.“
 

Der ehemalige Botschaftsrat für Religiöse Angelegenheiten und DITIB-Vorsitzender Rıdvan Çakır, in dessen Amtsperiode das Projekt gestartet wurde, sagte in seiner Rede: „Es erfüllt mich mit Freude,  dem pakistanischen Brudervolk, mit dem uns Türken herzliche  und historische Bande verbinden, im Namen der türkischen Mitbürger in Deutschland ein solches College erbaut haben zu können. Ihre türkischen Brüder werden ihnen auch in Zukunft immer zur Seite stehen.“



Kenan Kubilay, der  Geschäftsführer der IHLAS Medien-Holding in Europa, sagte in seiner Rede: „Wir sind heute überglücklich, weil wir als Bürger von zwei befreundeten Staaten unsere freundschaftlichen Beziehungen noch enger knüpfen konnten. Ich habe heute und hier noch einmal, bzw. erst jetzt richtig verinnerlicht, was es bedeutet, sich hier für den Bau eines Colleges entschieden zu haben. Die Genugtuung, die ich empfinde wenn ich das Glück dieser großartigen Menschen sehe ist unbeschreiblich, zumal ich auch selbst dazu beigetragen habe.
 


Der türkische Botschaftssekretär Semih Lütfü Turgut sagte: „Dieses moderne Bauwerk wird mit zur Ausbildung der pakistanischen Mütter von morgen beitragen. Denn das Wissen, das an diesem College vermittelt wird, strahlt später, wie ein Licht, von Rawakolot  in das ganze Land aus.“

Der Botschaftsrat für Religiöse Angelegenheiten und DITIB-Vorsitzender Sadi Arslan sagte in seiner Rede: „Verehrte Gäste! Ich darf Sie alle im Namen der 882 Ortsvereine der Türkisch Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) e.V.  begrüßen.



Das pakistanische Volk wurde am 8. Oktober 2008 zeuge eines heftigen Erdbebens, dessen Epizentrum in Muzaffarabad lag und das in Bach, Balakot, Rawakolot und zum Teil auch in der Hauptstadt Islamabad zu verspüren war. Bei dem Erdbeben kamen 120.000 Menschen ums Leben und weitere hundert tausende wurden verletzt. Mit einem Schlag brach eine große Zahl von jungen Menschen und mit ihnen die Zukunft dieses Landes weg.  Mit den vielen Verschütteten und den Verstorbenen wurde gleichzeitig auch ihre Hoffnung begraben.

Naturkatastrophen wie Erdbeben und Überschwemmungen sind von Allah vorherbestimmt. Dieses Brudervolk, das in seiner Geschichte so schillernde Gestalten wie Ikbal, Cinnah und Muhammed Hamidullah hervorgebracht hat, stand seinen türkischen Brüdern in schwierigen Zeiten immer zur Seite. Sie waren immer die ersten unter denjenigen, die uns die Hand reichten und geholfen haben. Im Ersten Weltkrieg scheuten sie sich nicht davor, ihren Schmuck und alle anderen Wertgegenstände  zu verkaufen und den Erlös an ihre türkischen Brüder zu schicken, die an allen Fronten kämpften.  Das erste Flugzeug, das nach dem Marmarma-Erdbeben im Jahre 1999 in Istanbul gelandet ist, kam auch aus Pakistan.

Nun waren die Türken an der Reihe. Denn nun waren die pakistanischen Brüder in Not. Der türkische Ministerpräsident war der erste Staatsmann, der Pakistan besucht und den Pakistanern Hilfe versprochen hat. Bis in die letzte Ecke der Türkei hat jeder Türke das Leid der Pakistanis mitempfunden. Diesmal halfen die Türken aus allen Teilen der Welt den Pakistanern auf dieselbe Art, indem sie Spenden gesammelt und ihre Wertgegenstände eingelöst haben, um das Geld an ihre pakistanischen Schwestern und Brüder zu schicken.  

Die Türkisch Islamische Union (DITIB) hat sich ebenfalls an dieser Spendenaktion beteiligt und in den 882 Vereinen, die ihr unterstehen, Wohltätigkeitsveranstaltungen organisiert (auch kleine Kinder trugen dabei ihr Taschengeld, oder ihren Goldschmuck bei), deren Erlös in Höhe von 2,5 Millionen  Euro auf das türkische „Spendenkonto für die pakistanischen Erdbebenopfer“ überwiesen wurde.

Doch unsere türkischen Mitbürger in Deutschland begnügten sich nicht damit und starteten selbst eine Aktion in Kooperation mit der DITIB und der IHLAS Medien-Holding, bei der weitere 1,5 Millionen gesammelt wurden. Beide Häuser schickten danach jeweils einen Mitarbeiter zusammen nach Pakistan, damit diese vor Ort ausloten konnten, wo und wie diese Spendengelder verwendet werden konnten.

Bei einem von der türkischen Botschaft in Islamabad organisierten Treffen mit dem Stellvertretenden Vorsitzenden der pakistanischen Wiederaufbaubehörde ERRA, Generalleutnant Nadeem Ahmed, vereinbarten die Parteien, das Mädchen-College von Rawakolot, dessen Unterrichtsgebäude (für 1.500 Schülerinnen) und Wohnheim (für 150 Schülerinnen) beim Erdbeben völlig zerstört wurden, wieder aufzubauen. Der Grundstein für dieses Bauwerk wurde am 5. Mai 2006 gelegt.

Heute befinden wir uns hier, um dieses prächtige und moderne Gebäude zu eröffnen. Auf  einer Gesamtfläche von 32.000 m2 stehen nun 5.600 m2 geschlossene Flächen zur Verfügung: ein Unterrichtsgebäude für 1.500 Schülerinnen, ein Wohnheim für 100 Schülerinnen, 30 Unterrichtsräume, 4 Laboratorien, Zimmer für den Direktor, den stellvertretenden Direktor, für Verwaltungspersonal, ein Sportraum, ein Gymnastikraum, Seminar- und Prüfungsräume, eine Moschee, eine Kantine, ein Haus für den Direktor, 10 Wohnheime und eine Poliklinik.

Ich bin glücklich darüber, im Namen der in Deutschland lebenden Türken, dieses  College für das pakistanische Brudervolk, mit dem uns herzliche und historische Bande verbinden, eröffnen zu können. Zum Glück haben sie uns, ihre türkischen Brüder, die ihnen immer zur Seite  stehen werden. Ferner möchte ich auch meine Freude darüber zum Ausdruck bringen, dass in diesem schönen College bald Mädchen und damit die Mütter von morgen ausgebildet werden.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die dieses „Türkische Mädchen-College“ ermöglicht haben. Mein Dank gilt denjenigen, die uns in jeder Phase dieses Projekts unterstützt haben und allen voran dem Botschafter der Republik Türkei in Berlin Ali Irtemçelik, dem Botschafter der Republık Türkei in Pakistan Engin Soysal,  unserem ehemaligen Botschafter Kemal Gür,  dem Stellvertretenden Vorsitzenden der Pakistanischen Wiederaufbaubehörde ERRA, Generalleutnant Nadeem Ahmed,  dem ehemaligen Botschaftssekretär  Asip Kaya,  meinem Amtsvorgänger, dem ehemaligen Botschaftsrat für Religiöse Angelegenheiten und DITIB-Vorsitzenden Rıdvan Çakır und Ali Irvalı vom Bauunternehmen Turcon İnşaat A.Ş..“




Der Stellvertretende Vorsitzende der Pakistanischen Wiederaufbaubehörde, Generalleutnant Nadeem Ahmed sagte in seiner Rede: „Ich möchte meine Rede mit einem Dank an die DITIB und die IHLAS Medienholding beginnen. Unser Land wurde am 5. Oktober 2005 von einem schweren Erdbeben erschüttert. Die ersten, die nach dieser verheerenden Naturkatastrophe, die viele Menschenleben forderte und einen hohen Sachschaden angerichtet hat, ihre Hilfe anboten, waren der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan und sein Land, die Türkei.

Es erfüllt mich mit großer Freude, heute nicht nur die schönste und modernste Schule in Rawakolot, sondern von ganz Pakistan eröffnen zu können.

Mein Dank gilt besonders dem Botschaftsrat für Religiöse Angelegenheiten der türkischen Botschaft in Berlin  und DITIB-Vorsitzenden Sadi Arslan, seinem Amtsvorgänger Rıdvan Çakır, dem Geschäftsführer der IHLAS Medienholding Europa Kenan Kubilay und dem Vorstandsvorsitzenden der Turcon İnşaat A.Ş Ali Irvalı.”




Nach den Reden überreichten  Sadi Arslan, Rıdvan Çakır und Kenan Kubilay die Schlüssel des “türkischen Mädchen-Colleges Rawakolot” an Generalleutnant Nadeem Ahmed und Serdar Yakuphan. Generalleutnant Nadeem Ahmed seinerseits überreichte der türkischen Delegation als Dank für ihre Dienste eine Plakette.
 



Anschließend haben der Botschaftsrat für Religiöse Angelegenheiten und DITIB-Vorsitzender Sadi Arslan, Generalleutnant Nadeem Ahmed, der Botschaftssekretär der türkischen Botschaft Semih Lütfü Turgut, der Bauminister Serdar Yakuphan, der Geschäftsführer der IHLAS Medienholding Kenan Kubilay,  der ehemalige Botschaftsrat für Religiöse Angelegenheiten und DITIB-Vorsitzender Rıdvan Çakır, das Vorstandsmitglied Nihat Özkan, der DITIB-Geschäftsführer Mehmet Yıldırım, der Bürgermeister von Rawakolot Ersched Niyazi, der DITIB-Referent für Presse und Öffentlichkeitsarbeit Ekrem Ceşen, der Abteilungsleiter der DITIB für  Wallfahrten und Wohltaten Ali Özdemir,  der Redaktionschef der TGRT-EU Nachrichten Mehmet Koca und der Bauunternehmer Alı Irvali zur Eröffnung symbolisch das rote Band durchgeschnitten.






Die Eröffnungsfeier endete mit gemeinsamen Rundgang durch die einzelnen Einheiten des Gebäudekomplexes und einem abschließenden Essen, das der DITIB-Vorsitzender Sadi Arslan und der Geschäftsführer der IHLAS Medienholding Europa, Kenan Kubilay für die ca. 2000 Gäste der Feier gegeben haben.


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