Der Botschaftsrat für religiöse Angelegenheiten der türkischen Botschaft in Berlin, Sadi Arslan, hat den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Prof. Dr. Wolfgang Huber, besucht. Bei seinem Besuch im Amtssitz von Huber ging es um die Situation der Muslime in Deutschland, darum, wie der Westen den Islam betrachtet und um mögliche gemeinsame Aktivitäten.
Arslan, der vom Beauftragten der DITIB für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Ekrem Ceşen und vom DITIB-Beauftragten für interreligiösen und interkulturellen Dialog, Bekir Alboğa, begleitet wurde, sagte: „Heute befinde ich mich hier, um Sie kennen zu lernen und den Startpunkt für mögliche gemeinsame Aktivitäten auszuloten. Zunächst möchte ich meine Freude über das heutige Treffen zum Ausdruck bringen. Die Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) ist die größte Zivilorganisation in Deutschland. Die Religionsbeauftragten, die wir in unserem Verband beschäftigen, sind alle Experten ihres Fachs, die ein Theologiestudium absolviert haben und eine pädagogische Ausbildung besitzen. Eine große Mehrheit unserer Landsleute, die in Deutschland leben, nehmen die Dienste meines Verbandes in Anspruch. Obwohl wir dies alles auf uns vereinen, werden uns noch einige Rechte verwehrt. Beispielsweise ist es uns als DITIB bis heute nicht gelungen, Religionsunterricht an den Schulen zu erteilen. Wir haben uns mit den anderen religiösen Organisationen zusammengeschlossen um gemeinsame Belange der deutschen Muslime besprechen zu können und eine Dachorganisation, den Koordinierungsrat der Muslime in Deutschland (KRM), gegründet. Die DITIB ist im Moment auch, nachdem dieser turnusgemäß wechselt, der Sprecher der KRM. Diese Dachorganisation vertritt die große Mehrheit der Muslime in Deutschland. Ich bin der Auffassung, dass etwas getan werden muss, damit die Menschen, egal ob Muslime, Christen oder Juden, mehr Interesse an der Religion zeigen. Denn ich denke, dass von einem religiösen Menschen keine Gefahr für die Gesellschaft ausgeht. In dieser Angelegenheit können wir gemeinsam etwas unternehmen und Projekte entwickeln. Abschließend möchte ich noch einmal zum Ausdruck bringen, dass ich mich über das Treffen und über den Meinungsaustausch gefreut habe. Ich wünsche allen Angehörigen der Evangelischen Kirche, der sie vorsitzen, viel Erfolg.“
Prof. Dr. Huber betonte in seiner Rede: „Ich bin sehr erfreut über Ihren Besuch und den Ihrer Kollegen. Zunächst möchte ich betonen, dass mich Ihr Vorschlag, gemeinsam etwas zu unternehmen, damit sich unsere Bürger mehr für Religion interessieren, sehr berührt hat. Lassen Sie uns öfter zusammenkommen und unsere gemeinsamen Probleme diskutieren. Wir führen bereits im Rahmen des interreligiösen Dialogs Aktionen durch. Diese könnten wir um weitere Aktionen erweitern.“
Das Treffen endete mit dem Wunsch, öfter zusammen zu kommen und in noch zu gründenden Arbeitsgruppen gemeinsam etwas zu unternehmen.