Wir müssen mit Bedauern feststellen, dass in den nächsten Tagen unter dem Denkmantel der Meinungs- und Pressefreiheit erneut religiöse Gefühle verletzt werden sollen.
Als wir dachten, dass die Medien aus den bedauerlichen Ereignissen nach der Karikatur-Krise etwas gelernt haben, erfuhren wir, dass mit der Serie „Popetown“, nunmehr die religiösen Gefühle der Christen verletzt und mit den allerheiligsten Werten gespielt, auf dem Fernsehsender MTV ab 3. Mai 2006 ausgestrahlt wird.
Wir als DITIB (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V.) denken, dass die geplante Ausstrahlung der Serie „Popetown“ nicht richtig ist. Wir glauben, dass man überall auf der Welt, egal aus welchem Grunde, auf Verhaltensweisen und Verbreiten von Einstellungen, Ausstrahlungen und Veröffentlichungen, die die religiöse Gefühle verletzen und mit den allerheiligsten Werten spielen, verzichten sollte.
Das Veralbern und Verletzen der allerheiligsten Werte und Symbole stimmt auch nicht mit den Grundsätzen der Medien und der Medienethik überein. Die Medien sollen die Grenze der Pressefreiheit nicht überschreiten und sollen mit den religiösen Gefühlen der Menschen sensibel umgehen. Die Grenzen liegen dort, wo die Grenzen anderer überschritten werden.
Es gibt keine Freiheit, die unbegrenzt und verantwortungslos ist. Jede Freiheit, auch die Pressefreiheit hat Grenzen und Pflichten. Das beinhaltet Respektierung und Beachtung der Gefühle und allerheiligsten Werte der Menschen aller Religionen. Wir brauchen keine Verhältnisse, in denen die allerheiligsten Werte der Menschen angegriffen werden, sondern gegenseitige Achtung, Frieden und Toleranz. Wir brauchen einen Konsens, dass man gegenüber allen Religionen einen sensibleren Umgang pflegen muss. Wenn allerheiligste Werte angegriffen werden dürfen, was bleibt dann noch heilig und unantastbar? Die allerheiligsten Werte sollten nicht das Ziel der Satire sein. Was für die Menschen heilig ist, ist unantastbar und so soll es auch bleiben! Dafür tragen die Medien eine große Verantwortung. Der Umgang der Medien mit diesen Werten verletzt die Menschenwürde.
Aus diesem Grunde fordern wir den TV-Sender MTV nachdrücklich auf, auf die geplante Ausstrahlung der Sendung „Popetown“ zu verzichten.
Hochachtungsvoll
Rıdvan ÇAKIR
Präsident der DITIB