Köln, 09.04.2021: Der letzte Monat der gesegneten drei Monate lässt uns zahlreiche spirituelle Schönheiten erleben. Wir haben einen neuen Monat Ramadan, worin unser Läuterungs- und Erneuerungsbewusstsein aufgefrischt wird, erreicht. Wir loben und preisen den erhabenen Allah, der uns auch dieses Jahr die segensreiche Atmosphäre des Ramadans erreichen lassen hat. Frieden und Segen seien auf unseren geliebten Propheten und seine Gefährten. Wir wünschen von unserem erhabenen Allah, dass der Ramadan der islamischen Welt und der Menschheit Gutes bringen möge.
Am 12. April, Montag wird das erste Tarawih-Gebet verrichtet. In derselben Nacht werden die Speisetafeln zur Morgendämmerung (Sahur) vorbereitet und ab dem 13. April 2021, Dienstag wird das Klima der Barmherzigkeit, des Segens und der Vergebung für eine einmonatige Frist zu einem Gast in unseren Häusern, Städten und Ländern. Der Ramadan wird Anlass zur Liebe Allahs und des Propheten sowie zur Vergebung der Gläubigen sein.
Der Gesandte Allahs (s), der uns die mit Barmherzigkeit durchdrungene Gerechtigkeit des Islams sowie die mit Wissen und Weisheit vereinte Ethik des Islams der ganzen Menschheit zeigte, sagte zum Ramadan: „Demjenigen, der glaubend und die Entlohnung lediglich von Allah erwartend das Fasten im Ramadan verrichtet, werden seine vorausgegangenen Sünden vergeben.“ (al-Bukhari, Iman, 28). Wir werden also die Freude erleben, dass wir diesen Monat der Barmherzigkeit und Vergebung, worin sich diese Verheißung des Propheten verwirklicht, gebührend begehen.
Der Ramadan ist ein gesegneter Monat. Er hat eine sehr wichtige Stellung in unserem religiösen Leben. In ihm werden die Tore der Barmherzigkeit bis zum Anschlag geöffnet. Im Ramadan verdichtet sich die Solidarität. Der Respekt, die Geduld und die Geschwisterlichkeit werden in diesem gesegneten Monat weiterhin gestärkt sowie die Einheit und Eintracht gefestigt.
Im Ramadan findet das Bewusstsein des Glaubens, der Gottesdienerschaft, der Ethik und Menschheit seinen Gipfel. Die Gefühle und Gedanken finden Klarheit. Die Geschwister umarmen sich. Orientierungslose und ratlose Personen treffen sich erneut mit dem Koran wieder. Darin bemühen sie sich, Gottesehrfurcht (Taqwa) und somit das irdische und jenseitige Glück zu erlangen.
Ramadan bedeutet, zur Verantwortung an jedem Tag zur Zeit der Morgendämmerung zu erwachen. Darin versuchen wir, das Wohlwollen des Schöpfers zu erlangen; unser Ego zu bändigen und das Gute im eigenen Wesen zu erreichen.
Der Ramadan ist ein Monat, worin unser Ego mit dem Gottesdienst des Fastens, der unseren Willen stärkt, gebändigt wird. Mit der Pflichtabgabe (Zakat) und den Spenden (Sadaqa) sowie den Speisetafeln zum Fastenbrechen werden Bedürftige gesättigt und umsorgt. Mit den Tarawih-Gebeten, Koranrezitationen, dem Gottesgedenken (Dhikr), Bittgebeten und Wünschen wird die Freude und Begeisterung auf die ganze Gesellschaft ausgebreitet. Im Ramadan werden zahlreiche Wohltaten und Belohnungen sowie Verzeihung und Vergebung gewährt.
Wie in jedem Jahr werden der DITIB-Bundesverband und die in ihm organisierten Ortsgemeinden auch in diesem Jahr diesen gesegneten Monat mit unterschiedlichen Aktivitäten begehen. Aufgrund der Pandemie werden die Tarawih-Gebete mit 8 Einheiten (Rak`a) verrichtet. Die Predigten werden online durchgeführt. Ebenso wird die Gegenlesetradition des Korans (Muqabala) weiterhin angeboten. Die Aktivitäten gerichtet an unsere Frauen und Jugendliche können vielleicht nicht von Angesicht zu Angesicht stattfinden, jedoch werden diese während des ganzen Ramadans online fortgeführt.
In diesem Jahr wurde die Mindestsumme für die Abgabe der Fitra als 10 Euro festgelegt. Auch in diesem Jahr bitten wir um die Fitra und Zakat unserer spendablen Gemeindemitglieder, so Allah will. Mit den Fitra- und Zakatspenden werden wir auf der einen Seite in der Türkei als auch überall auf der Welt unseren bedürftigen, unterdrückten und benachteiligten Geschwistern helfen. Auf der anderen Seite werden wir weiterhin unseren materiellen und geistigen Beitrag zur Ausbildung von Studierenden, denen wir unsere Zukunft anvertrauen werden, leisten.
Aus diesem Anlass wünsche ich vom erhabenen Allah, dass der segensreiche Ramadan, „dessen Anfang Barmherzigkeit, Mitte Vergebung und Ende Errettung vom Feuer der Hölle“ ist, wie es unser geliebter Prophet Muhammed Mustafa (s) zum Ausdruck brachte, Anlass für Frieden für unsere Herzen, Segen für unsere Speisetafeln und Schönheiten für unsere Gottesdienerschaft bringen möge. Ich wünsche, dass der Ramadan Anlass für die Einheit und Eintracht – allen voran – der in Deutschland lebenden Muslime und der ganzen islamischen Welt, sowie für das Gute in der Welt herrschend sein möge.
Kazım Türkmen
Bundesvorsitzender