Botschaft zur Auswanderung (Hidschra) und zum Monat Muharram (1442. islamisches Neujahr)

In der Geschichte der Menschheit vollzogen sich manche wichtigen Ereignisse, die eine Wende in der Geschichte und Menschheit herbeigeführt haben. Die Auswanderung (Hidschra), die im Jahre 622 (n. Chr.) von Mekka nach Medina sich ereignete, ist auch eine dieser Ereignisse. Am Donnerstag, 20. August 2020 beginnt der erste Monat des islamischen Kalenders, folglich beginnt auch hiermit das 1442. islamische Jahr.

Diese Auswanderung (Hidschra) ist ein Wendepunkt in der islamischen Geschichte und besteht nicht nur aus einem Migrationsereignis mit einem Wechsel des Ortes/der Stadt. Die Auswanderung ist ein Schritt in die Richtung, eine Zivilisation aufzubauen. Hidschra ist ein selbstloser Einsatz für den Fortbestand des Einsatzes für den Glauben an die Einheit (Tauhid) Gottes und für die Freiheit, für die Gewährleistung von mehr Recht und Gerechtigkeit in der Menschheit sowie für die Abwendung von Ungerechtigkeit und Unterdrückung. Die Auswanderung ist ein Zeichen der Auseinandersetzung, den alle Propheten ausgetragen haben und der so umfassend ist, dass es nicht in geographische Grenzen passt sowie universal ist.

Auswanderung ist Verzicht. Es ist Verzicht auf alles Weltliche; auf seinen Acker, auf sein Haus und Heim, auf sein Hab und Gut, sowie auf sein Amt, um das Wohlwollen Allahs erlangen zu können. Entgegen jeder Gefahr ist es das Losziehen für den selbstlosen Einsatz für Recht und Gutes.

Die Hidschra ist Geschwisterlichkeit. Sie ist das schönste Beispiel und der Gipfel in der Geschichte der Menschheit, wenn es darum geht, Helfende (Ansar) für Auswandernde und Bedürftige zu sein. Die Hidschra ist ein herausragendes Bild, das uns folgendes lehrt: Überall dort, wo es Auswandernde gibt, muss es auch unbedingt Helfende (Ansar) geben.

Wie bekannt ist, wurde das islamische Kalender zur Zeit des Kalifen Umar eingeführt. Hierfür wurde der 1. Muharram im Jahr 622 (n. Chr.) als Beginn dieses Kalenders angenommen. Der Monat Muharram und der Aschura-Tag, der 10. Tag dieses Monats hat sowohl eine besondere Bedeutung aus Sicht der früheren Propheten als auch aus Sicht der islamischen Geschichte. Aufgrund dieser Bedeutung fastete unser geliebter Prophet (s) am 9., 10. und 11. Tag dieses Monats und empfahl uns, ebenso zu fasten.

Außerdem erinnert uns der 10. Tag des Monats Muharram an das Leid und an die Wehmut von Karbala und Ahl al-Bayt. Unabhängig welcher Richtung oder Strömung man angehören mag, gedenken die Liebhaber der Familie des Propheten (Ahl al-Bayt) im Monat Muharram jeden Jahres mit Leid und Tränen an das Leid Hüseyins (r), des Enkels unseres Propheten, sowie der anderen Märtyrer von Karbala.

Zum Schutz und zur Aufrechterhaltung all der erhabenen Werte, für die die Märtyrer von Karbala gefallen sind, sollten auch wir heutzutage die uns obliegenden Aufgaben erfüllen. Wir sollten nicht in Zwietracht und Konflikte verfallen, sondern mit Verständnis und mit dem Bewusstsein handeln, die uns zur Einheit, Eintracht und Geschwisterlichkeit führt, damit keine neuen Karbalas und kein neues Leid erlebt werden.

Aus diesem Anlass bitte ich um den Segen und die Barmherzigkeit Allahs für alle Märtyrer von Karbala, allen voran Hüseyin (r). Ich wünsche vom erhabenen Allah, dass das 1442. islamische Kalenderjahr zum Wohl, Segen, Guten und Schönen beitragen möge.
 

Kazım Türkmen
Bundesvorsitzender

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