Am Freitag, den 9. Juni 2017, kamen der Vorstand der Union UIAZD und Vertreter der DITIB in der neuen Zentralmoschee in Köln zusammen und unterzeichneten eine Kooperationsvereinbarung, die die Zusammenarbeit auf Bundes- und Gemeindeebene stärken soll. Nach ähnlichen Vereinbarungen mit dem IGBD (Islamische Gemeinschaft der Bosniaken in Deutschland) und dem ZRMD-NRW (Zentralrat der Marokkaner in Deutschland), ist diese die dritte Kooperation, mit der sich die DITIB verstärkt anderen muslimischen Organisationen und Gläubigen, insbesondere nichttürkischer Herkunft, öffnet.
Bei der Unterzeichnung waren neben dem gesamten Vorstand des UIAZD sowie Vertretern des DITIB-Vorstandes auch mehrere Vertreter der beiden Verbände anwesend.
Prof. Dr. Nevzat Y. Aşıkoğlu, DITIB-Vorsitzender im Bundesvorstand, betonte in seiner Grußrede die Bedeutung der Zusammenarbeit und zeigte sich erfreut, dass die Unterzeichnung eben an einem Freitag im heiligen Monat Ramadan stattfand, an dem auch der Kuppelsaal der Moschee eröffnet werden konnte. “Dies ist daher in vielfacher Hinsicht ein historischer Tag für uns!” so Herr Prof. Aşıkoğlu. Auch betonte der DITIB-Vorsitzende, dass diese mittlerweile dritte Kooperations-vereinbarung, die die DITIB mit anderen muslimischen Verbänden geschlossen hat, nicht nur die innerislamische Zusammenarbeit stärken und gegenseitige Solidarität fördern solle.
Prof. Aşıkoğlu führte weiter aus: „Der historische Bezug, auch zu den jeweiligen Herkunftsländern, ist wichtig, um Brücken zu bauen und Wurzeln zu schlagen. Die Vielfalt des Islam zu bewahren wird am Ende auch ein Segen für Deutschland sein. Wir Muslime und unsere Gemeinden entwickeln uns aber auch in Deutschland weiter. Die Gemeinschaft der Muslime wird immer vielfältiger. Diesem Wandel müssen auch etablierte Organisationen, wie auch wir, die DITIB, Rechnung tragen und unsere Arbeiten und Angebote entsprechend anpassen. Unsere Moscheebesucher sind viel heterogener geworden. Sie bilden in sich eine kulturelle und ethnische Vielfalt ab. Es ist daher unsere Aufgabe, mehr innerislamische Zusammenarbeit zu wagen.“
Mensur Halili, Vorsitzender des UIAZD, ging in seiner Grußrede auch auf die Gemeinsamkeiten, sowohl in der theologischen Ausrichtung, als auch bezüglich gemeinsamer historischer Wurzeln ein, und betonte, dass die wenigen Unterschiede kein trennendes, sondern vielmehr verbindendes Glied sind. „Wir haben eine gemeinsame Geschichte und eine gemeinsame Tradition des Islam. In Deutschland haben wir eine gemeinsame Verantwortung. Es ist uns eine Ehre, diese Vereinbarung, die unsere Gemeinsamkeit und Solidarität stärken wird, an einem für die DITIB, aber auch für die Muslime, so wichtigen Tag zu unterzeichnen. Wir wollen diese Vereinbarung mit Leben füllen und das Band der Geschwisterlichkeit zwischen unseren Gemeinden und Verbänden weiter stärken.“
Nach der feierlichen Unterzeichnung der Verträge besichtigten die Delegationen gemeinsam den neu fertiggestellten und erstmalig genutzten Gebetsaal. Die gelungene Verbindung von Tradition und Moderne in der Ausgestaltung des Kuppelsaals wurde besonders gewürdigt.