Entsetzen über nächtlichen Brandanschlag auf DITIB-Moschee in Weil am Rhein

Köln, 28.04.2017: Erneut erschüttert uns die heutige Nachricht von einem nächtlichen Brandanschlag mit fünf Molotow-Cocktails auf unsere Friedlinger Ditib-Moschee in Weil am Rhein.

Nach dem gestrigen Vandalismus in Wesseling, bei dem die Eingangstür beschädigt und mehrere Fensterscheiben der DITIB-Moschee eingeschlagen wurden, und den Übergriffen der letzten Wochen auf die DITIB-Moschee in Rottweil (Hakenkreuz und Schriftzug: You all will die!) und in Leipzig, stellt der aktuelle Brandanschlag eine nächste Eskalationsstufe dar. Dem muss dringend Einhalt geboten werden.

Die Angriffe aus verschiedensten rechten, linken oder PKK-terroristischen Richtungen mit verschiedensten Motivationen, führen bei Moscheegemeinden und türkeistämmigen Menschen aus Angst zu zunehmender Verunsicherung und Abschottung. Dass dabei „nur“ ein Sachschaden entstanden ist, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass in dem Gebäude der Imam mitsamt seiner Familie wohnt. Täter solcher Angriffe setzen wissentlich Leben aufs Spiel.

Es ist erschreckend, wie sich die Saat des DITIB-Bashings, des türkei- und muslimfeindlichen Klimas entflammt. Der aktuelle Brandanschlag belastet nicht nur die Moscheegemeinde in Weil, der wir uneingeschränkt unsere Solidarität und unseren Beistand aussprechen, sondern er belastet das Sicherheitsempfinden unseres gesamten DITIB-Verbandes. Er belastet das Vertrauen in die öffentliche Sicherheit und – falls auch diese Ermittlungen im Sande verlaufen sollten – in die Sicherheitsorgane.

Die Diskussionen im Zusammenhang mit den Wahlkämpfen auf dem Rücken der türkischstämmigen Bürger dieses Landes sind reine Scheindebatten, die Vorbehalte, Vorurteile und Feindschaften schüren und dabei ausgrenzend und herabsetzend sind. Dadurch fühlen sich muslim- oder türkenfeindlich eingestellte Menschen und Gruppierungen legitimiert, den Worten Taten folgen zu lassen. Für die Taten, die aus eben diesen Worten Legitimation schöpfen, tragen auch all jene die Verantwortung, die am gesellschaftlichen Klima zündeln.

Erneut rufen wir dazu auf, Respekt, Maß und Gewaltlosigkeit in unserer Sprache und in unserem Handeln wieder mehr zur Geltung zu bringen. Hass-Tiraden, Verleumdungs- und Hetzkampagnen sind nicht mit dem Recht auf Meinungsäußerung zu verwechseln. Alle Akteure sind in der Verantwortung, jeder Form von Hass und Gewalt, auf den Straßen und im Internet, entschieden entgegen zu treten.

Die DITIB hat insbesondere als Religionsgemeinschaft immer wieder zu verschiedensten Übergriffen auf Gotteshäuser darauf verwiesen, dass selbige der Gesellschaft anvertraute religiöse Heimstätten sind, egal, welcher Religion sie angehören. Diesen Anspruch erheben wir auch für Moscheen.

 

DITIB-Bundesverband

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