Erklärung zum Beirat für den Islamischen Religionsunterricht in Nordrhein-Westfalen

Köln, 07.02.2017: Die muslimischen Religionsgemeinschaften haben mit großem Engagement und insbesondere durch die intensive Förderung der DITIB über den Beirat für den Islamischen Religionsunterricht (IRU) in Nordrhein-Westfalen Pionierarbeit für die Etablierung, Umsetzung und Entwicklung des IRU geleistet.

Die DITIB hat als größte islamische Religionsgemeinschaft in diesem Prozess einen wichtigen und wertvollen Beitrag für den islamischen Religionsunterricht in Nordrhein-Westfalen geleistet und es ist ihr ein großes Anliegen, dass dieser erfolgreich weitergeführt wird.

Insbesondere für die breite Akzeptanz des IRU bei den Muslimen ist die Mitwirkung der DITIB essentiell. Dabei geht es der DITIB besonders darum, einen auf Vernunft, Wissenschaftlichkeit und den Grundprinzipien des Islam basierenden Religionsunterricht zu ermöglichen, der sich an den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler und der Muslime in Deutschland orientiert. Für eine erfolgreiche Arbeit des Beirates ist es jedoch nötig, dass er diese in Ruhe, losgelöst von tagesaktuellen, politischen Diskussionen und davon unbeeinflusst, durchführen kann.

Die ausufernden Diskussionen um DITIB sind jedoch geeignet, das Vertrauen in den Beirat zu belasten, sodass DITIB sich dafür entschieden hat, ihren Sitz im Beirat für den IRU in Nordrhein-Westfalen vorrübergehend bis zur Klärung der Vorwürfe für kurze Zeit ruhen zu lassen. DITIB erachtet es als wichtig, dass durch die anderen islamischen Religionsgemeinschaften im Koordinationsrat der Muslime (KRM) die Arbeit im Beirat basierend auf den gleichen Prinzipien wie bislang erfolgreich weitergeführt wird. Da das gegenseitige Vertrauen Basis für das gemeinsame Handeln mit dem Ministerium, im Beirat, aber auch in der Öffentlichkeit ist und war, wird die DITIB, um jeden Schaden vom Beirat und damit von den Muslimen in Deutschland abzuwenden, für kurze Zeit nicht an den Beiratssitzungen teilnehmen und nach Klärung der Vorwürfe ihren Beiratssitz wieder einnehmen. Dieser Schritt ist ein Zeichen der Kooperation und des Versuches, die aktuelle Debatte zu versachlichen.

All diese Diskussionen dürfen nicht zu einem Generalverdacht oder einer Vorverurteilung der DITIB, ihrer etwa 900 DITIB-Moscheegemeinden und hunderttausenden von Gemeindemitgliedern führen. Ebendies darf auch wichtige Arbeiten und Entwicklungen, die für alle Muslime in Deutschland notwendig sind, nicht behindern – von einfachen Moscheeneubauten bis hin zum islamischen Religionsunterricht.

DITIB wird auch weiterhin ihre Verantwortung im religiösen und gesellschaftlichen Bereich wahrnehmen. Der Beitrag der Muslime für Deutschland und ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben dürfen nicht geschwächt werden. Sie müssen vielmehr gestärkt und gefördert werden.

 

DITIB-Bundesverband

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