Aus Anlass der Organisation der kleinen Pilgerfahrt (Umra) wurde ein Seminar für die Religionsbeauftragten organisiert, die in Mekka und Medina ihren Dienst verrichten werden.
Das Programm wurde nach einer Koranrezitation mit der Eröffnungsrede von Prof. Dr. Nevzat Yaşar Aşıkoğlu, DITIB-Bundesvorstandsvorsitzender, eröffnet.
Aşıkoğlu betonte die besondere Wichtigkeit der Dienste, die die Religionsbeauftragten in den DİTİB-Moscheen ausführen und sagte: “Dieses Jahr hat der Umra-Besuch eine besondere Eigenschaft. Wir haben das Programm dieses Jahres gesondert auf die Jugendlichen zugeschnitten und geplant.”
Aşıkoğlu fuhr fort, indem er sagte, dass seit vierzig Jahren erfolgreich religiöse Unterweisung und religiösen Dienste in den Moscheen realisiert werden: "Mit Unterstützung der Religionsbeauftragten kommen wir im Ramadan mit unseren deutschen Nachbarn und Freunden zum Fastenbrechen zusammen, oganisieren verschiedene Hilfskampagnen und bieten in unseren Moscheen in verschiedenen Bereichen soziale Hilfsprogramme an, die innerhalb von Deutschland als Hilfen nötig sind.
Damit die Fiedensbotschaft des Islam nicht falsch wahrgenommen wird, organisieren wir den Tag der offenen Moschee, wodurch allein an diesem Tag hunderte und tausende Gäste unsere Moscheen besuchen.
Bei der Organisation und Ausführung dieser Dienste leisten die Religionsbeauftragten einen besonderen Beitrag."
Bei unseren Diensten stehen die Bedürnisse der Gesellschaft und die gesetzlichen Vorschriften im Vordergrund. Die Aussagen und Handlungen unserer Religionsbeauftragten dürfen nicht ausgrenzend sein, sondern müssen die Menschenrechte schützen.
Bei der Ausführung unserer Dienste sind stets die Bedürfnisse der Gesellschaft, ihre gesetzlichen Rahmenbedingungen und Vorschriften im Vordergrund (zu halten) und bei Ausübung der Tätigkeit zu beachten.
Aşıkoğlu betonte, dass die Religionsdienste auch zukünftig in diesem Verständnis fortgeführt werden: "Die Diskussionen um unsere Religionsbeauftragten werden in letzter Zeit in den Medien geführt, was wir aufmerksam verfolgen und analysieren.
Bei der Ausübung unserer Religionsdienste müssen unsere Aussagen, Handlungen und Veranstaltungen derart sein, dass die den Rechtsnormen entsprechen, niemanden ausschließen und nicht dem Auftrag schaden, einen authentischen Islam zu vermitteln.
Sollte es falsches und inkorrekte Verhalten geben, werden wir diese nicht dulden. Religionsbeauftragten üben ihre auf gegenseitiges Vertrauen basierte Tätigkeit seit 40 Jahren aus.
Falsche Wahrnehmungen und Handlungen sowie die unterschiedlichen Diskussionen in der Öffentlichkeit dürfen diese auf Stabilität und Vertrauen basierende Beziehungen nicht beschädigen. Sollte es bestimmte Fehler und Mängel geben, werden wir diese untersuchen und tun, was erforderlich ist."
Wir vermitteln die friedliche Botschaft des Korans und der Sunna
Jederzeit sollten wir einen Beitrag für den Frieden des Landes, in dem wir leben, leisten.
Wir sollten jederzeit einen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben in der Gesellschaft leisten.
Wir vermitteln die friedliche Botschaft des Korans und der Sunna den Muslimen und alle Menschen. Wir sind dazu berufen, unsere Verantwortung so zu erfüllen. Ebenso sind wir als Religionsbeauftragte dazu verpflichtet, entsprechend der muslimischen Moral zu handeln und die Werte der islamischen Gemeinschaft zu bewahren, die wir vertreten.
Im Jahr 2017 beabsichtigen wir eine neue dienstliche Herangehensweise
Wir werden im Jahr 2017 aufgrund neuer Regelungen noch öfter mit unseren Religionsbeauftragten zusammen kommen. Was können wir unternehmen, um die Qualität der Religionsdienste zu erhöhen? Welchen Beitrag können wir leisten, um das soziale Leben besser kennenzulernen? Was können wir tun, um die Beziehungen mit Angehörigen unterschiedlicher Religionen und Kulturen zu entwickeln? Solche Fragen werden wir gemeinsam beraten, indem wir wir häufiger zusammenkommen. Hierzu werden wir Seminare organisieren. Außerdem planen wir Kurse, die die sprachliche Entwicklung unserer Religionsbeauftragten voranbringen werden."
Dann ergriff der Essener Religionsaataché Suat Okuyan das Wort. Er hat zum Bewusstsein des Zusammenlebens als eine Erfordernis des Gottesdienstes der Umra gesprochen sowie zu den materiellen und immateriellen Vorbereitungen vor Reiseantritt und zu den Aufgaben informiert, die während der kleinen Pilgerfahrt durchgeführt werden.
Wir haben die Verpflichtung, unseren Glauben und unsere Werte richtig vorzustellen und zu vermitteln
Okuyan sagte: “Als Angehörige einer vollkommenen Religion, die wir in verschiedenen Regionen und Ländern der Welt vertreten sind, haben wir die Verpflichtung, den individuell praktizierten Glauben und ihre Werte auch ehrenamtlich allen voran an unsere Familie und soziale Umgebung sowie der ganzen Menschheit als ein schönes Vorbild vorzustellen und zu vermitteln. Die Grundlage unserer Dienstauffassung bilden die authentischen Erkenntnisse, universalen Werte sowie die Botschaften des Islam, die den Frieden und die Geborgenheit betonen. Bei all unseren Diensten beruhen unsere Methode und Verfahrensweise auf die unvergängliche Wegweisung des edlen Korans und der erhabenen Sunna, das reiche wissenschaftliche Erbe der islamischen Kultur und Zivilisation, die sich entwickelnden und verändernden Bedingungen unserer Zeit, den Verstand, das Gewissen und die Barmherzigkeit.
Wir handeln indem wir auf die universalen Werte der Gesellschaft achten
In diesem Sinne erfordern all diese Dinge, dass wir bei der Ausübung unserer Aufgabe eine solche Handlungsweise beherzigen, die im Einklang ist mit den universalen Werten und den Bedingungen der Gesellschaft und der Institutionen, in der wir leben. Der Muslim ist jemand, dem alle vertrauen. Der Muslim ist ein Mensch des Friedens. Er ist dazu verpflichtet, ein Leben im Rahmen des Rechts und Gesetzes zu führen. Denn eins der Namen Allahs, an den wir glauben, ist der Wahrhaftige (al-Haqq). Auch ist es Aufgabe, unter Berücksichtigung der Empfindlichkeiten der Gesellschaft das Auftreten von Zwietracht und Aufruhr innerhalb der Moscheegemeinde zu verhindern.
Das endgültige Ziel des Islams ist das friedliche und wohlwollende Zusammenleben der Menschen
Das endgültige Ziel des Islams ist es, eine Gesellschaft aufzubauen, die aus tugendhaften Menschen besteht und alle ein friedliches und wohlwollendes Zusammenleben verwirklichen und glücklich sind. In dieser Gesellschaft werden die Unterschiede gemeinsam vertreten sein. Die Moral und das Recht des Zusammenlebens ist somit gewährleistet. Im Islam sind das Leben (Existenz), der Besitz, der Verstand, die Ehre und Religion unantastbar. Alle Menschen sind ehrenswert, zu respektieren, zu ehren und wertvoll. Als Religionsbeauftragte, die sich als ehrenamtlich zum Dienst an ihrer Religion berufene verstehen, ist es unsere fundamentale Aufgabe, die Moscheen als Orte der Liebe, Erkenntnis, Einheit und des Gottesdienstes aufblühen zu lassen sowie die Herzen der Menschen in den Moscheen aufblühen zu lassen.
Wir sollten das Vertrauen jeder gesellschaftlichen Schicht erwecken
Es ist Aufgabe, unter Berücksichtigung der Empfindlichkeiten der Gesellschaft das Auftreten von Zwietracht und Aufruhr innerhalb der Moscheegemeinde zu verhindern und die Gemeinde hierzu zu informieren. Daneben sollte der Religionsbeauftragte in Bezug auf die Umsetzung der von ihm zu vertretenden Werte und der Aufrechterhaltung dieser Werte Vertrauen bei allen Schichten innerhalb der multikulturellen Struktur dieser Gesellschaft erwecken. Sie als Religionsbeauftragte, die Vorbilder und Vorreiter jeglicher tugendhaften und religiösen Werte sind, werden als eine Erfordernis ihrer Ausbildung und Erfahrung die Fortführung der Dienste unter diesen Gesichtspunkten gewährleisen, so wie es undenkbar ist, dass sie hierzu eine Schwäche aufzeigen oder gar auch etwas vernachlässigen.
Im folgenden Teil des Seminars wurden technische Detailinformationen zur Umsetzung des Umra-Programms weitergegeben.