Die Türkisch-Islamische Union, kurz DITIB, trägt gegenüber den Hunderttausenden von Menschen, die aus ihrer Heimat ausreisen mussten und zu uns geflüchtet sind, eine große Verantwortung. Seit der Ankunft der geflüchteten Menschen aus Syrien und anderen Ländern in Deutschland kümmern sich viele Freiwillige und interessierte Bürger in unseren Moscheegemeinden um diese Menschen.
Die Flüchtlingshilfe der DITIB richtet sich an alle, die in die Moscheegemeinden kommen und jene, die unsere Freiwilligen erreichen können. Unser Leitsatz ist es, grundsätzlich allen Flüchtlingen – unabhängig von Herkunftsland, Religion und Fluchtgrund – bestmöglich bei ihrem Neuanfang zu unterstützen. Unsere Moscheen öffnen ihre Türen während des Monats Ramadan täglich zum Iftar und versorgen die Flüchtlinge sowohl zum Abendessen, als auch zum Frühstück vor der Morgendämmerung. Somit erreichen wir über Hunderttausenden von geflüchteten Menschen bundesweit und versuchen ihr Leben in Deutschland zu erleichtern.
Flüchtlingsarbeit in den DITIB-Gemeinden ist sehr vielfältig. Von der Bekleidung bis hin zur Wohnungsausstattung werden in den Moscheen Spenden für die Flüchtlinge gesammelt. Der Ramadan selber nimmt eine herausgehobene Rolle ein.
Nach derzeitigen Rückmeldungen können folgende Angebote aufgelistet werden:
301 DITIB-Moscheegemeinden bieten täglich Iftar (Fastenbrechen) an, woran täglich 21.391 geflüchtete Menschen teilnehmen.
385 Moscheegemeinden bieten dagegen nur am Wochenenden Iftar an und erreichen somit 21.873 geflüchtete Menschen.
228 Gemeinden verteilten außerhalb ihrer Gemeinden Essen und 446 Gemeinden Bekleidung.
Auf Wunsch und nach Bedarf der geflüchteten Menschen wurden bundesweit über 31.000 Korane und über 33.000 Gebetsteppiche verteilt.
1885 Flüchtlingskinder werden an den Wochenenden gemeinsam mit den Ortsansässigen in den Gemeinden unterrichtet.
In 217 DITIB-Gemeinden lernen 7.963 geflüchtete Menschen die deutsche Sprache in regelmäßigen Kursen.
Um die Arbeit in der Flüchtlingshilfe in den Moscheen besser zu strukturieren und nachhaltig aufrecht zu erhalten, trägt der DITIB-Bundesverband zwei laufende Projekte.
Mit dem Projekt „Muslimische Gemeinden bilden Patenschaften“ unter dem Slogan „Gegenwart – Geschwisterlich – Gestalten“ wird die schnellere Integration/Inklusion der Flüchtlinge in die Gesellschaft erzielt. Das von dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) geförderte Projekt richtet sich an Ehrenamtliche in den Moscheegemeinden, die mit Flüchtlingen arbeiten. Die aktuelle Situation, dass Menschen ihre Heimatländer aus Angst und Furcht verlassen müssen, ist nicht neu. Auch in der Zeit von Prophet Muhammed (sav) wurden die Flüchtlinge (Muhadschirun) von Einheimischen (Ansar) herzlich empfangen und aufgenommen. Geleitet aus diesem historischen Vorbild, stehen wir den Flüchtlingen geschwisterlich zur Seite. Das Patenschaftsprojekt stellt auf eine besondere Art eine Brücke zwischen den Herzen der freiwillig Engagierten und der Flüchtlingen her. Es gestaltet sich schwierig, die Patenschaften nach einer Vereinbarung festzulegen, da unsere Gemeindemitglieder nicht gewohnt sind, dass für Gotteslohn gemachte Arbeiten in Formalien eingebunden und schriftlich fixiert werden. Sie sind auch nicht daran gewöhnt, über gute Taten in der Öffentlichkeit zu sprechen. Es geht in erster Linie immer um die Hilfe vor Ort. Dafür bedanken wir uns bei unserem Gemeindemitgliedern und freiwilligen Helfer.
Bei einem weiteren Projekt, gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), dem Bundesministerium des Inneren (BMI), der Integrationsbeauftragten des Bundes (IntB) und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), arbeiten wir mit unseren Projektpartnern (VIKZ, ZRMD, IGBD und AMJ) bundesweit mit 34 Flüchtlingsbeauftragten zusammen. Diese hauptamtlichen Flüchtlingsbeauftragten werden intensiv geschult und zertifiziert. Unter dem gemeinsamen Motto „Moscheen fördern Flüchtlinge“ wollen wir 750 Multiplikatoren in den einzelnen Moscheegemeinden bundesweit als Flüchtlingsbeauftragte akquirieren und qualifizieren, damit sie wiederum in ihren Gemeinden weitere Projekte mit den Flüchtlingen realisieren können.
Zum Weltflüchtlingstag wollen wir als DITIB unsere Solidarität und Verantwortung für die Flüchtlinge betonen und rufen dazu auf, an unserer Kampagne
Wir kümmern uns! #moscheenfördernflüchtlinge teilzunehmen.