In der Nacht von Dienstag, 3. Mai 2016 auf Mittwoch werden wir die Nacht begehen, in der unser Prophet eine wundervolle Reise verwirklichte, die mit vielen Gaben bestückt war. In der Nacht des 27. des Monats Redscheb im Jahr der Trauer begann es mit der historischen Nachtreise, die als Isra genannt wird, und streckte sich dann bis zum Himmel hinaus. Sie ereignete sich nach den aufeinander folgenden Toden des Onkels Abu Talib unseres geliebten Propheten (s) und seiner Frau Hadidscha, als er noch den Schmerz seiner Trauer fühlte und sich zur Suche nach Unterstützung nach Taif begab, aber drangsaliert von dort zurückkam.
Die erste Etappe dieser Reise wird im gnadenreichen Koran wie folgt beschrieben: „Preis sei Dem, Der Seinen Diener bei Nacht von der geschützten Gebetsstätte zur fernsten Gebetsstätte, deren Umgebung Wir gesegnet haben, reisen ließ, damit Wir ihm (etwas) von Unseren Zeichen zeigen. Er ist ja der Allhörende, der Allsehende.“ (Koran, al-Isra, 17/1)
Die Himmelfahrt (Miradsch) ist eine Reise, die auch zum eigenen Himmel, das heißt zum Herzen und zur inneren Welt hin unternommen werden sollte. Diese mit dem Propheten verwirklichte gesegnete Reise an den beiden spirituellen Zentren in Mekka (Masdschid al-Haram) und Jerusalem (Masdschid al-Aqsa) sollte aus unserer Sicht heutzutage in unsere Herzenswelt als spirituelles Zentrum verwirklicht werden. Die Himmelsreise ist eine Reise der Tugend.
Sie ist ein Zugehen auf Allah seitens der Menschheit, das durch das Betrachten der göttlichen Kraft in Person des Propheten verwirklicht wurde. Sie ist das Bezeugen der Einheit des erhabenen Allahs, das Bezeugen seiner Größe und Ewigkeit, der der Besitzer der Zeit und des Raumes ist. Sie ist eine Segensreise, die die Himmelsschichten und sie überragt die Stationen auf dem Wege zum Herren Allah. Wie bekannt, ist unser Prophet (s) mit drei großen Geschenken von der Himmelfahrt zurückgekehrt: Das Erste ist das Gebet, das er als „das Licht meiner Augen“ nannte; das Zweite sind die zwei letzten Verse des Kapitels (Sure) al-Baqara; und das Dritte ist die Freudenbotschaft, dass diejenigen, die Ihre Richtung zum Glauben hinwenden am Ende ins Paradies eintreten werden.
Diese gesegnete Nacht sollte genutzt werden, um sich von den Sünden reinigen zu lassen unser Herr Allah um Vergebung (tauba) gebeten wird und um Hilfe gebeten werden sollte, um nach seinem Wohlwollen leben zu können. Lassen sie uns nicht vergessen, dass innig formulierte Bittgebete und Vergebungsbitten der beste Weg sind, um zu uns selbst zu finden und uns selbst bewusst zu werden, das heißt in der Gegenwart des erhabenen Herren Allah aufgenommen zu werden, der uns „noch näher ist als unsere Halsschlagader“.
In diesem Sinne gratuliere ich vor allem allen Muslimen in unserer Heimat und in Deutschland zu ihrer Nacht der Himmelfahrt. Ich wünsche von meinem erhabenen Herren Allah, dass diese gesegnete Nacht zum Emporsteigen der hohen Werte sowie Frieden und Glück für unsere Gemeinschaft, die islamische Welt und die ganzen Menschheit beitragen möge.
Prof. Dr. Nevzat Yaşar Aşıkoğlu
DITIB Bundesvorsitzender