Die DITIB Akademie startete mit Ihrer 4. Forschungswerkstatt für die Masterstudierenden und Promovenden der DITIB-Studienförderung für Islamisches Denken ins neue Studienjahr. Hierbei kamen Studierende der islamischen Theologie, islamischen Religionspädagogik und der Islamwissenschaften vom 25.-27. November 2015 aus verschiedenen Standorten in Deutschland in den Räumlichkeiten der DITIB Akademie zusammen.
Der Bundesvorsitzende des DITIB-Bundesverbandes, Herr Prof. Dr. Nevzat Yaşar Aşıkoğlu verdeutlichte in seiner Begrüßungsrede, dass die Islamische Theologie einen interdisziplinären Studiengang darstelle. Man dürfe nicht denken, dass dieser Studiengang nur aus den klassischen islamischen Wissenschaften wie Tefsir (Koranexegese), Hadis, Kelam, Fiqh (Islamische Jurisprudenz) oder Tasavvuf (Islamische Mystik) bestehe. Es kämen vielmehr Disziplinen der Religionswissenschaft, wie die Religionssoziologie, -psychologie, -philosophie und -geschichte dazu. Und als dritten Bereich müsse man auch die Hilfswissenschaften, wie Sprachen mit berücksichtigen. Die Islamische Theologie stelle also einen komplexen Studiengang dar, der jedoch eine bedeutende Zukunft habe.
Ziel der regelmäßig veranstalteten Forschungswerkstätten ist es, die persönliche Entwicklung der Studierenden zu fördern und die Kommunikation, sowie Bildung eines gemeinsamen Netzwerks untereinander zu stärken. Dies wird mit einem neuen Atelier-Konzept unterstützt. Ziel ist es, an einem sichtbaren Endprodukt anzusetzen, den Studierenden die Hemmschwellen zu nehmen und ihnen einen Rahmen zu bieten, sich auszuprobieren. Es sind dennoch Produkte in hoher Qualität zu erwarten, die im Sinne der Nachwuchsförderung dennoch eine Fehlertoleranz akzeptieren.
So werden die Geförderten im Speech-Atelier Gesprächskreise, Tagungen und Workshops an ihren jeweiligen Standorten anbieten. Im Rahmen des Save Book Atelier soll ein Bibliographie und ein Dokumentationszentrum für Islamische Theologie in Deutschland entstehen, das an die DITIB-Akademie angebunden werden soll. Das „Script Atelier“ schließlich soll den Studierenden einen niedrigschwelligen Rahmen bieten, ihre Fähigkeiten in Form von eigenen Artikeln, Buchbesprechungen und Buchzusammenfassungen zu erproben und diese in einer eigenen Zeitschrift für Islamisches Denken sichtbar zu machen. Besonderes Augenmerk soll dabei auf die Besprechung von Publikationen aus der Islamischen Theologie in Deutschland selbst gelegt werden, denn es reiche nicht, so der Leiter der DITIB-Akademie Taner Yüksel, gute Arbeiten abzuliefern, sie müssten auch bekannt und zu besprechen sein.
Die Moderation der Forschungswerkstatt übernahm der Islamwissenschaftler, Pädagoge und Kommunikationswissenschaftler Taner Yüksel, Leiter der DITIB-Akademie, zusammen mit dem wissenschaftlichen Mitarbeiter der DITIB-Akademie Ulrich Paffrath. Koordinator der DITIB Studienförderung für Islamisches Denken ist der Wissenschaftliche Mitarbeiter Murat Şahinarslan.
Die DITIB-Studienförderung für Islamisches Denken trägt zur Entwicklung einer innerperspektivischen Islamforschung in Deutschland bei. Sie soll einen Beitrag zur Entwicklung eines qualifizierten Akademikernachwuchses leisten. Hierzu sollen Studierende und Promovierende dabei unterstützt werden, wissenschaftliche Quellen und Methoden zum Islamischen Denken zu erschließen.
In diesem Rahmen werden Master- und Promotionsstudiengänge insbesondere in folgenden Forschungsbereichen gefördert: Islamische Theologie/Studien, Islamwissenschaften, Religionspädagogik, Religionswissenschaften, Arabistik/Orientalistik. Ferner werden Interessenten berücksichtigt, die zwar in anderen Fächern studieren, jedoch unter Nutzung islamischer Originalquellen auf einen signifikanten Erkenntnisgewinn für die islamischen Studien in Deutschland abzielen. Die „DITIB Studienförderung für Islamisches Denken“ besteht aus einer inhaltlichen und einer finanziellen Förderung. Sie organisiert Veranstaltungen für die ausgewählten Teilnehmer dieses Programms.