Wie jedes Jahr wurde auch am Samstag, 3. Oktober 2015 am Tag der deutschen Einheit der traditionelle Tag der offenen Moschee im Bundesverband in Köln sowie auch den deutschlandweit angeschlossenen Moscheegemeinden begangen. An den Veranstaltungen in ganz Deutschland gab es reges Interesse seitens der Mitbürger aus der deutschen Bevölkerung wie auch Mitbürgern anderer Länder aus der Nachbarschaft.
Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) e.V. begeht schon seit 1986 „Tage der offenen Tür“ und mit den über tausend religiösen Gemeinden und zivilgesellschaftlichen Akteuren in ganz Deutschland öffnet sie am Tag der offenen Moschee ihre Türen für Nachbarn und Fremde.
Jedes Jahr wird der Tag der offenen Moschee unter ein anderes Motto gestellt. Das Motto der Veranstaltungen dieses Jahres war „Junge Muslime in Deutschland.“ Die Besucher wurden zu den Angeboten des Bundesverbandes und der örtlichen Moscheegemeinden, zu Jugendlichen, zum Islam und der Moschee informiert.
An der Auftaktveranstaltung im Bundesverband in der Kölner Zentralmoschee hat der Generalsekretär des Bundesverbandes Dr. Bekir Alboğa eine Eröffnungsrede gehalten. Er schilderte in seiner Rede, dass die Aussage des Bundespräsidenten a. D. Christian Wulff am 3. Oktober, dass der Islam ein Teil Deutschlands ist, der erfreulichste Moment in seinem Leben war. Dr. Alboğa betonte in seiner Rede, dass die Muslime nunmehr als ein unveräußerlicher Teil Deutschlands angesehen werden müssen und dieses akzeptiert werden sollte. Den Äußerungen, dass der Islam kein Teil Deutschlands sei, sollte man hingegen keine Beachtung mehr schenken.
In Bezug auf den 25. Jahrestag der deutschen Einheit wies Alboğa darauf hin, dass die muslimischen religiösen und zivilgesellschaftlichen Organisationen diesen Tag zum Anlass nehmen um am Tag der offenen Tür in die Moscheen einzuladen. Ganz wichtig war es Alboğa zu betonen, dass die Moscheen nicht nur am Tag der offenen Moschee geöffnet sind, sondern jeden Tag, sowohl zum Gebet als auch zum Besuch der Moscheen geöffnet sind. Er sagte: „Diese Tradition kommt daher, weil die Moschee in Medina offen war. Nicht nur unsere Moscheen, sondern auch unsere Herzen sind geöffnet.“
Der DITIB Basar öffnete am 3. Oktober ihre Pforten für die Besucher
An diesem Tag wurde auch der DITIB Einkaufsbasar für den Besuch geöffnet. Der Bau des Basars wurde vor kurzer Zeit fertiggestellt. Die Vermietung der Läden im Basar soll durch öffentliches Vergabeverfahren einer Mietauktion am 30. Oktober erfolgen. Hierzu kann man sich über www.ditibcenter.de bewerben.
An den im Basar aufgebauten Ständen wurde über den Islam, die Aktivitäten und weitere Angebote informiert. Neben den bekannten religiösen Aktivitäten der DITIB wurden auch die Arbeiten für die Flüchtlinge, die Beratungsangebote des Antidiskriminierungsbüros und Präventionsarbeit gegen die Radikalisierung von Jugendlichen vorgestellt. Außerdem wurden Informationen für Pflegefamilien und unterschiedlichen Projekten erteilt.
Die Besucher des Tages der offenen Moschee wurden von den Moscheeführern empfangen und durch den Komplex der Zentralmoschee geführt. Bei den unterschiedlichen Führungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene wurden die Besucher gruppenweise zum Moscheebau, Islam und ihren Fragen aufgeklärt. Die Besucher hatten auch die Möglichkeit, dem Mittags- und Nachmittagsgebet beizuwohnen und zu erleben, wie das Gebet verrichtet wird.
Reges Interesse fand auch die Fotoausstellung „Sharing the sunlight“, die in Zusammenarbeit von DITIB mit dem Yunus-Emre-Institut Köln organisiert wurde. In der Ausstellung waren die verschiedenen Facetten des religiösen Lebens aus den Gotteshäusern vom Christentum, Judentum und Islam in der Türkei zu bestaunen. Im Rahmen des Tages der offenen Moschee wurden allen voran Broschüren zu DITIB, Islam und zur Moschee verteilt.
Am Tag der offenen Moschee besuchten 100.000 Menschen in ganz Deutschland die Moscheen.