Köln, 04.09.2015: Der im Jahre 2009 begonnene Bau der Kölner Zentralmoschee mit den Verwaltungsgebäuden der DITIB konnte aufgrund der Unstimmigkeiten und dem damit einhergehenden Gerichtsprozess - obwohl unsererseits sehr gewünscht - nicht abgeschlossen werden. Diese Situation betrübt sowohl den Vorstand der DITIB, als auch alle diesen Moscheebau mit Interesse beobachtenden Muslime in Deutschland, sowie auch die deutschen Freunde, die den Moscheebau seit dem ersten Tage unterstützen und uns helfen.
Die Kölner Zentralmoschee ist ein Prestigeobjekt für die Muslime wie auch für unsere deutschen Freunde, und muss so schnell wie möglich fertiggestellt werden.
Der DITIB-Vorstand hat seine Entschlossenheit durch Ergreifung der Initiative zum Abschluss der Bauarbeiten gezeigt und durch Gespräche mit den Mitgliedern des Beirates für den Moscheeneubau, dem Architekten, der Baufirma und betroffenen anderen Parteien ihren Willen zur Fertigstellung des Baus bekräftigt.
Es wurde ein Gutachten bezüglich des Gerichtsprozesses vorgelegt. Der DITIB-Vorstand hat keine Bedenken, die festgestellten Mängel während des fortdauernden Gerichtsprozesses provisorisch beseitigen zu lassen.
Die Beseitigung der am Bau vorhandenen Mängel wurde bei einem Treffen mit dem Architekten, der Baufirma, der Juristen und DITIB-Verantwortlichen erörtert und ihrerseits gefordert, dass alle beteiligten Parteien ihre zur Fertigstellung der Bauarbeiten erforderlichen Bemühungen intensivieren. Nun werden gemeinsame Wege gesucht, um eine Grundlage zur Einigung der beteiligten Parteien zu ermöglichen.
Ohne den Abschluss des Gerichtsverfahrens abzuwarten, ergreift DITIB nunmehr Initiative und übernimmt Verantwortung. Die Erfahrung zeigt, dass die Gerichtsprozesse aufgrund verschiedener Faktoren sehr lange dauern. So wurde beispielsweise der Gerichtstermin im August vorerst auf Oktober und schließlich auf Dezember 2015 vertagt. Dieser Fall erträgt aber kein Aufschieben mehr.
Aus diesem Grund hat der DITIB-Vorstand beschlossen, während der Gerichtsprozess weiterläuft, zeitgleich die Bauarbeiten fortlaufen zu lassen um die Moschee –auch wenn provisorisch- fertig zu stellen. Die endgültige Fertigstellung der Kuppel wird im Rahmen des laufenden Gerichtsverfahrens geklärt werden.
Um die Wasserdichtheit des Kuppelbaus zu erreichen, können derzeit nur provisorische Maßnahmen durchgeführt werden, damit der Innenausbau in der Kuppel weiter fortgesetzt werden kann.
Zur Ermöglichung der bevorstehenden Arbeiten gehört es, dass der Kuppelbau sowohl von außen als auch von innen komplett eingerüstet wird. Daran anschließend werden die Betonschalen von außen gereinigt und hydrophobiert.
Dies geschieht zum Schutz gegen Feuchtigkeit von außen, aber auch – da das Gebäude undicht ist und eine Verpressung der vorhandenen Risse und undichten Betonierabschnitte von innen notwendig ist – zum Schutz gegen das von innen heraustretende Verpressmaterial.
Denn die vorhandenen Risse und undichten Betonierabschnitte müssen von innen geschlossen werden. Zur provisorischen Sicherstellung eines (bis zur gerichtlichen Klärung) wasserdichten Gebetssaals, sind diese Maßnahmen aufgrund mangelhafter Planung und entsprechender Ausführung notwendig.
Letzteres trifft ebenfalls bei der großen Freitreppen zur Venloer Straße zu.
Um schrittweise eine Fertigstellung des Gesamtkomplexes zu realisieren, hat auch hier DITIB entsprechende Maßnahmen getroffen. Dadurch kann der Bereich der Freitreppe annähernd zeitgleich mit der bereits abgeschlossenen Platzfläche genutzt werden. Gleiches gilt für die Dienstleistungs- und Einkaufspassage (Basar-Bereich).
Die zeitnahe Fertigstellung und Eröffnung der Zentralmoschee hat eine hohe Priorität für die DITIB.
Ziel all dieser Sanierungs- und Mängelbeseitigungsmaßnahmen ist die Gewährleistung einer zeitnahen Eröffnung der Moschee. Bereits heute ermöglicht uns die Moschee als religiöse Heimstätte einerseits viele Aktivitäten und vielfältige Begegnungsmöglichkeiten, anderseits weckt sie auch viel Interesse und Neugier.
DITIB ist der Auffassung, dass ein rascher Baufortschritt zum Vorteil aller sein wird.
DITIB bedankt sich bei allen Muslimen für die bislang erbrachten großzügigen Spenden sowie bei den Kölner Bürgerinnen und Bürger für ihre Geduld, und erwartet weiterhin ihre Unterstützung, um den Bau in kürzester Zeit fertigzustellen.
Pressestelle
DITIB-Bundesverband