Pressegespräch des neu gewählten DITIB Vorstandes stößt auf sehr großes Interesse. Der am 4. Januar 2019 neu gewählte Vorstand mit Theologen Kazım Türkmen als Vorstandsvorsitzenden, der zuvor bereits Vorsitzender des Obersten Religionsrates (DITIB) in Deutschland war, hat als erste Amtshandlung die Presse in Deutschland zu einem Kennenlern-Gespräch eingeladen.
Nach einer kurzen Vorstellung der Vorstandsmitglieder gab Vorstandsvorsitzender Türkmen eine Erklärung ab, wo er auf aktuelle Themen und Debatten einging. Dabei betonte er die sehr wichtigen religiösen, sozialen und kulturellen Beiträge der DITIB für die Muslime, die selbst seit Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag für das Miteinander leisten, aber auch für die Gesamtgesellschaft. Die religiösen rituellen Dienste in Moscheegemeinden, die er als Mammutaufgabe bezeichnete, würden durch die Vermittlung einer authentischen Bildung sowie der quellen- und vernunftorientierten Lehre des Islam begleitet.
Soziale und kulturelle Angebote rundeten die Arbeit der über 24.000 basisdemokratisch gewählten ehrenamtlichen Vorstands und Gruppenmitgliedern in den 860 DITIB Moscheegemeinden ab, so Herr Türkmen weiter. Dieses ehrenamtliche Engagement sei ein Engagement für das Gemeinwohl unserer Gesellschaft in Deutschland, finde jedoch leider nicht genügend Würdigung bzw. Akzeptanz. Aufgrund vieler nicht konstruktiver Debatten, die nicht immer von DITIB ausgingen, aber stets auf DITIB projiziert worden sind, würden die jahrzehntelangen Leistungen der größten Islamischen Religionsgemeinschaft seit drei Jahren nicht nur übersehen, sondern negiert. Dies erzeuge ein Gefühl der Ausgrenzung und des Nicht-Willkommenssein bei Muslimen.
Dabei räumte der Vorstandsvorsitzende auch selbstkritisch Versäumnisse ein, und konstatierte, dass DITIB bei seinem Krisenmanagement die Öffentlichkeit nicht immer in ausreichendem Maße über die erfolgten Maßnahmen und Vorkehrungen kommunizierte. Ebenso würden aber auch Angriffe gegenüber der DITIB, die weit über das Maß der Kritik hinausgehen, die Gesprächs- und Debattenkultur in Deutschland vergiften, was nicht nur der großen Mehrheit der Muslime, sondern der gesamten Gesellschaft schade. „Daher ist eine Deeskalation und die Rückkehr zu Sachthemen dringend nötig!“ so Herr Türkmen.
Die DITIB habe hierzu schon erste Schritte eingeleitet, die man bei der Pressemitteilung vom 7. Januar zum Teil vorgestellt habe. Weitere Schritte würden folgen, bei denen die Verantwortung der DITIB als Religionsgemeinschaft im Fokus stehen werde. Die Partnerschaft der Bundesländer im Bereich des Islamischen Religionsunterrichts stehe dabei im Zentrum seiner Bemühungen. Ebenso strebe die DITIB weiterhin die Anerkennung als Religionsgemeinschaft und auch als Körperschaft des Öffentlichen Rechts an, wie Herr Türkmen betonte.
Der Vorstandsvorsitzende Herr Türkmen ging im Anschluss auf die Fragen der Pressevertreter ein, bedankte sich am Schluss für die rege Teilnahme, die ihn persönlich erfreut habe.
Der Redetext des Vorstandsvorsitzenden finden sie hier: