Grußbotschaft zum Ramadan-Fest

 

Eine innere Zufriedenheit und Dank begleiten uns nun in die Tage des Ramadan-Festes. Innere Zufriedenheit und Dank ob der Gelegenheit, im nunmehr vergangenen Fastenmonat und seiner spirituell-geistigen Atmosphäre uns unserer Dienerschaft erneut bewusst geworden zu sein und dieses Bewusstsein noch mehr gestärkt haben zu können.

Der Fastenmonat war uns auch in diesem Jahr wieder eine Gelegenheit, unsere individuell und gemeinschaftlich verrichteten Gottesdienste wieder zu intensivieren. Teilend das Materielle aber auch die vielen spirituellen Momente, unsere Solidarität untereinander und damit unsere geschwisterliche Verbundeheit zu stärken und uns in und mit diesen Gefühlen zuzuwenden unserem Herrn, hiermit zu bitten und zu erwarten von Ihm.

Der Ramadan rief uns wieder in Erinnerung unsere Verantwortung. Er rief uns in Erinnerung unsere Freundschaften, die wir vergaßen, unsere Mitmenschen, die wir fast schon nicht mehr gegrüßt haben und nicht zuletzt die Bedürftigen, denen wir nicht mehr zur Hilfe eilen konnten in ihrer Not. Dies alles hat er uns wieder in Erinnerung gerufen, der Ramadan.

In der spirituellen Atmosphäre dieses gesegneten Monats haben wir Muslime in Deutschland unsere Iftar-Tische geteilt mit unseren Geschwistern im Glauben aber auch mit allen anderen nichtmuslimischen Freunden und Nachbarn. Das gemeinsame Fastenbrechen vielerorts war uns auch in diesem Jahr wieder eine Gelegenheit, um aufzuzeigen, dass ein auf gegenseitigen Respekt basierendes Zusammenleben in einer multireligiösen Gesellschaft nicht nur möglich ist, sondern auch eine Freude und Bereicherung.

Unsere Gefühlswelt und unser Verantwortungsbewusstsein haben uns im Ramadan mit unseren Gedanken in Gefilde geführt weitab von Deutschland. Abermals haben wir hier eine Verletzung der Menschen- und Freiheitsrechte wahrgenommen und uns veranlasst gesehen zu handeln und hier die helfende Hand auszustrecken. Viele größere und kleinere Schauplätze gibt es weltweit, die uns mit ihren Negativschlagzeilen die Stimmung trüben. Doch in diesem Ramadan waren es inbesondere die Meldungen aus Myanmar und Arakan. Die Meldungen über Unterdrückung, Repressalien und Diskriminierung gegenüber Muslimen. Zutiefst haben uns diese Nachrichten betrübt. Wir haben versucht, ihnen Beistand zu sein durch unsere Gebete, aber auch durch unsere Zuwendungen in Form der Fitra und Zekat.

Und nun begehen wir alle das Ramadan-Fest in gleichsamen Gefühlen. Das Fest ist uns dabei nur ein Ausdruck unserer Freude über den Lohn, den wir in der spirituellen Atmosphäre des Ramadan mit unserer Geduld und unseren Gottediensten erhalten haben. Diese Freude gilt es nun zu teilen nicht nur mit und in unseren Familien, sondern auch mit unseren Freunden und Nachbarn. Insbesondere sollten wir unseren Kindern die Freuden des Festes und ihre Atmosphäre näher bringen. Jetzt ist es auch wieder spätestens soweit, gebrochene Herzen wieder zu gewinnen, sich der Waisen, der Alleinstehenden, der älteren Menschen, den Gefangenen und Bedürftigen anzunehmen. Jetzt, in diesen Festtagen sollten wir spätestens wieder das ablegen, was am schwersten liegt auf den Herzen des Menschen, den Bruch mit Freunden und Bekannten. Jetzt, in diesen Tagen, da wir auch mit allem Recht feiern unsere spirituelle Reifung, sollten wir auch unsere nächste Umgebung und all diejenigen mit in unsere Freude einbeziehen, die dies sonst nicht erleben können.

In diesen Gefühlen wünschen wir den Muslimen in Deutschland sowie der ganzen islamischen Welt ein gesegnetes Ramadan-Fest. Möge der Zugewinn des Fastenmonats, mögen die spirituell-geistigen und ethischen Errungenschaften, mit denen uns der Ramadan nun zurücklässt, uns bis zum nächsten Ramadan begleiten und uns derart unsere spirituelle Welt leuchten ...

Vorstand DITIB-Dachverband

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