Köln, 28.10.2022: Zum ersten Mal erteilt die DITIB 25 islamischen Theologen im Rahmen der „Imamausbildung“ die Idschaza.
Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) in Köln hat am Freitag, dem 28.10.2022, die Abschlussveranstaltung der Ausbildung zum/zur islamischen Religionsbeauftragten (Imamausbildung) abgehalten. Die Religionsbeauftragten wurden in einem feierlichen Rahmen verabschiedet und erhielten ihre Idschaza-Zertifikate.
Das Ausbildungsprogramm zu islamischen Religionsbeauftragten in Deutschland startete am 09. Januar 2020. Mehr als 100 Gäste, hochrangige Vertreter vom Bund und dem Land NRW, den Religionsgemeinschaften und der Presse kamen in die Eifel, um diesen Neubeginn mitzuerleben. DITIB-Bundesvorsitzender Kazım Türkmen, leitete damals die Veranstaltung mit folgender Feststellung ein: „Neue Zeiten erfordern neue Lösungen für neue Bedürfnisse, die mit Althergebrachtem nicht mehr zu bewerkstelligen sind“.
Die Religionsbeauftragten haben eine zweijährige Ausbildung absolviert, in denen theoretische und praktische Themen behandelt wurden. 13 weibliche und 12 männliche Religionsbeauftragte haben sich in den vergangenen zwei Jahren wichtige berufsrelevante Kompetenzen angeeignet, die ihre Berufslaufbahn entscheidend prägen werden. Zudem hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, während der Ausbildung ihre erlernten Fertigkeiten in den Moscheen umzusetzen.
Die Veranstaltung eröffnete in der Zentralmoschee Köln mit einer Koranrezitation von Kamil Coşkunyürek (Absolvent und Imam der Moscheegemeinde in Dietenheim). Der DITIB-Vize Abdurrahman Atasoy gratulierte allen Teilnehmern und hob die Bedeutung eines professionell ausgebildeten Religionsbeauftragten in Moscheen hervor. Er erinnerte an die Herausforderungen, denen die Muslime in Deutschland sich bereits gestellt und mit Bravur gemeistert haben. Er betonte, dass die Imamausbildung ein essenzieller Schritt zur Stärkung der islamischen Gemeinschaft in Deutschland sei. Des Weiteren sprach er den öffentlichen Gebetsruf an und erinnerte daran, wie wichtig und wertvoll jeder Schritt in Richtung gesellschaftliche Partizipation der Muslime sei. Dr. Muharrem Kuzey, stellvertretender Vorsitzender des Obersten Religionsrates der DITIB, unterstrich in seiner Ansprache, dass weitere professionelle Ausbildungen für Religionsbeauftragte nötig seien und hob die Wichtigkeit der im September gestarteten Seelsorgeausbildung hervor. Şeyda Can, Leiterin der DİTİB Akademie, betonte die durchaus wichtige und einmalige Rolle der Ausbildung in dieser Form in Deutschland. Die Ausbildung, so Can weiter, werde das Vertrauen der Musliminnen und Muslimen in Deutschland in die islamischen Religionsgemeinschaften stärken. Anwesend waren als Gast unter anderem der Generaldirektor für Religionswesen der türkischen Diyanet und ehemaliger Imam der Zentralmoschee Köln Dr. Şaban Kondi und der Religionspädagoge Prof. Dr. Cemal Tosun.
Mit dieser Idschaze-Vergabe sind die Absolventen der Islamischen Theologie vollumfänglich befähigt, ihren gewünschten Beruf als islamische Religionsbeauftragte in den Moscheen anzutreten.
Der zweite Ausbildungskurs begann im Februar dieses Jahres und wird mit einer weiteren Präsenzphase Anfang Dezember vertieft werden