Köln, 03.02.2018: Auf Initiative und Einladung der Türkisch-Islamischen Union (DITIB) sind am Samstag, 03.02.2018, die Bundes-, Landes-, Frauen- und Jugendvorstände der Türkisch-Islamischen Union (DITIB) und der muslimischen Verbände Zentralrat der Marokkaner in Deutschland (ZRMD), Islamische Gemeinschaft der Bosniaken in Deutschland (IGBD) und Union der Islamisch Albanischen Zentren in Deutschland (UIAZD) erstmalig zu einer Konferenz zusammen gekommen.
Prof. Aşıkoğlu, Vorstandsvorsitzender der DITIB, eröffnete als Hausherr die Veranstaltung mit einleitenden Worten: „Wir sind schließlich zu Einheimischen geworden, die hier ihre Häuser kaufen und ihren Kindern und Enkelkindern eine Perspektive in Deutschland bieten wollen. Ja sogar die Zahl der hier bestatteten Menschen steigt von Tag zu Tag. Es kann kein stärkeres symbolisches Zeichen dafür geben, dass wir mittlerweile Teil dieses Landes geworden sind, als den, dass wir für unser Leben nach dem Tod unsere ewige Ruhestätte nicht mehr in der alten Heimat haben wie über Jahrzehnte üblich, sondern immer mehr muslimische Friedhöfe in allen Regionen Deutschlands entstehen, weil die Muslime mittlerweile hier bestattet werden.
Gleichwohl haben wir in den letzten Jahren auch in vielen Bereichen der gesellschaftlichen Strukturen neue Aufgaben übernommen, wie zum Beispiel im Bereich der sozialen Dienste bei der Flüchtlingshilfe oder der Seelsorge. Ein sehr wichtiger Bereich, wo unser Wirken nicht nur wichtig, sondern zukunftsentscheidend für die Muslime in Deutschland sein wird, ist der Religionsunterricht an Schulen und die Theologie an deutschen Universitäten.
Alle diese Entwicklungen erfordern von uns immer neue Anstrengungen und auch die Bereitschaft uns zu öffnen und neue Wege zu bestreiten. Wenn wir uns nun der Gesellschaft öffnen, so darf die Öffnung und die Zusammenarbeit der Muslime nicht ein Nebenprodukt sein, sie muss vielmehr der Motor unserer Entwicklung werden.“
Nach den Reden der Vorstandsvorsitzenden Prof. Aşıkoğlu (DITIB), Mensur Halili (UIAZD), Mehmed Jakubovic (IGBD) und Omar Kuntich (ZRMD) folgten Impulsvorträge zur Kooperation zwischen den Verbänden und zum kommenden Weltfrauentag am 8. März.
In den anschließenden Workshops standen Erfahrungs- und Wissensaustausch, Zustandsanalysen, Ideensammlung und Konzeptentwicklungen, Zukunftsperspektive der Kooperation und Entwicklung konkreter Vorschläge, Anregungen und Ideen im Vordergrund. Diese wurden dann im gemeinsamen Plenum erörtert und zu weiteren Diskussion gestellt. Erste Vorschläge zu gemeinsamen Arbeiten konkret in der Jugend- und Frauenarbeit, aber auch in der Gemeindearbeit, sind in weitere Planungen eingegangen. Insbesondere Arbeiten, die das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken und identitätsstiftende Angebote betreffen, konnten gemeinsam mit den entsprechenden Zielgruppen besprochen werden. Die Themen der Vernetzung, regelmäßiger Zusammenkünfte, gemeinsamer Aktivitäten und Erklärungen, zunehmender Professionalisierung und Erarbeitung von Verbesserungspotentialen standen ebenfalls im Fokus.
Damit darauf basierende Arbeiten weiter konkretisiert werden, sind Beschlüsse für Arbeitsgruppen und Verantwortlichkeiten in bestimmten Bereichen getroffen worden.
Allen Teilnehmern war der gemeinsame interne Austausch ein wichtiges Anliegen. Dies wird, so der gemeinsame Beschluss, in regelmäßigen Jahreskonferenzen mit den islamischen Kooperationspartnern realisiert, wo Arbeiten ausgewertet und weiter vertieft werden können.
Nach dem gemeinsamen Abendgebet endete die Veranstaltung.
Pressestelle
DITIB-Bundesverband