DITIB-Bundesvorsitzender Türkmen im regelmäßigen Gespräch mit der Presse

Zum 10. Juli hat die zweite diesjährige Zusammenkunft des Bundesvorstandes mit der Presse stattgefunden. Neben Kazim TÜRKMEN, Vorstandsvorsitzender im Bundesverband, waren als weitere Gesprächspartner Abdurrahman Atasoy, Generalsekretär im DITIB-Bundesvorstand,  Dr. Zekeriya Altuğ, Abteilungsleiter für Außenbeziehungen, und  Şeyda Can, Leiterin der DİTİB-Akademie vertreten.

Dabei standen neue Themen und Fragen bezüglich der aktuellen Entwicklungen auf Bundes- und Landeseben, Imam-Ausbildung und das Moscheeforum auf der Tagesordnung.

Die Tagesordnung jedoch wurde durch Bombendrohung des vorherigen Tages überschattet. Diese ging 9:45 Uhr ein und erst nach 14 Uhr war Entwarnung. Dennoch bleiben Besorgnis und Angst um das Leben und die Sicherheit der Mitarbeiter. Auch die Gemeindemitglieder und hunderte von täglichen Besuchern sind betroffen.

Kazim Türkmen, Vorstandsvorsitzender im Bundesverband, betonte: „Dies ist ein trauriger Höhepunkt von Angriffen auf Moscheen, die sich in den letzten Tagen häufen. Am 4. Juli hatten Unbekannte die DITIB Moschee in Schleswig verwüstet, in der Nacht zum Dienstag hatte sich ein Angriff auf die DITIB Moschee in Karlsruhe ereignet.

Die DITIB Gemeinden sind in höchstem Maße besorgt über die Entwicklungen der letzten Wochen. Es gibt einen wissenschaftlich bestätigten Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen Debatten und Angriffen auf Moscheen und Muslime. DITIB weist seit Jahren darauf hin.

Noch nie hatten wir bislang eine solche ernst zu nehmende Drohung seit Verbandsgründung erhalten.

Wir danken der Polizei für den engagierten und umsichtigen Einsatz. Wir hoffen, dass die Aufklärung dieses Vorfalls schnellstmöglich erfolgt. Wir erwarten diesbezüglich Solidarität, Unterstützung und Beistand für Gemeinden, die solche Traumata erleben. Denn nach solchen Fällen ist das Sicherheitsgefühl empfindlich gestört. Gleichwohl werden wir uns von solchen Drohungen nicht einschüchtern lassen und weiterhin unseren Beitrag leisten; für Frieden, Gemeinschaft und Solidarität und für Deutschland als unsere Heimat.“

Dies zeige sich auch darin, dass das Thema zum diesjährigen Tag der offenen Moschee das Thema „Heimat“ zum Schwerpunk hat. Denn Muslime sind hier längst beheimatet und leisten ihre Beträge für die Gesellschaft.

„Gleichwohl gibt es natürlich immer wieder neue Herausforderungen. Und daher immer wieder Bedarf für neue Ansätze. Die DITIB hat sich daher in den letzten Monaten in mehreren Bereichen neu aufgestellt. Über einige unserer Angebote und neue Projekte wollen wir heute berichten.“

Anschließend wurden die religiösen und sozialen Dienste der DITIB in den bundesweiten DITIB-Moscheen vorgestellt. Insbesondere die Dienste während des Ramadan, die Vorbereitungen zu den Pilgerfahrten und dem Opferfest, aber auch die aktuelle Gründung des Bundeselternverbandes und der Schulreferate wurden erläutert.

Als neues Projekt wurden die abschließenden Vorbereitungen zur Gründung des Moschee-Forums vorgestellt. Das Moschee-Forum der Zentralmoschee von Köln ist das Resultat einer intensiven Arbeit und soll eine Brückenfunktion zwischen der Kölner Zentralmoschee, der Stadtgesellschaft und den städtischen Akteuren einnehmen. Betreut wurden die Besucheranfragen 2010-2017 über Kernpersonal mit entsprechenden Qualifikationen. Nach der Eröffnung des Gebetssaals im Juni 2017 wurde ein Besucherservice (3 Vollzeitkräften) eingerichtet.

Der Besucherservice wird im weiteren Verlauf im Moschee-Forum integriert sein und um weitere Angebote und Arbeiten ergänzt werden, wie etwa Lesungen, Vorträge, Gesprächskreise, Ausstellungen oder musikalische Darbietungen. Insbesondere angesichts der Tatsache, dass das muslimische Engagement selten öffentlich wahrgenommen wird, soll dies die Kontaktbarrieren senken und öffentliche Begegnungsmöglichkeiten mit der Kölner Zentralmoschee, Muslimen und islamaffinen Themen schaffen. Das Moschee-Forum wird voraussichtlich im letzten Quartal des Jahres mit den Arbeiten starten.

Auch das aktuell meist diskutierte Thema, die die Imam-Ausbildung in Deutschland, wurde tiefergehend erläutert. Die öffentliche Debatte hierzu wird leider unsachlich und vereinnahmend geführt. Die DITIB selbst hat den heute diskutierten Bedarf schon vor 12 Jahren erkannt, und organisiert und finanziert im Rahmen ihrer Möglichkeiten in Deutschland sozialisierten Abiturienten das Studium der Theologie.

Künftig sollen deutschsprachige Theologen auch zu Imamen und Religionsbeauftragten in Eigenregie der DITIB und allein auf Kosten der DITIB ausgebildet werden. Die Leiterin der DITIB Akademie hat im Rahmen des Pressegespräches das neue Konzept zur Ausbildung von Religionsbeauftragten vorstellt. Die DITIB-Akademie wird voraussichtlich im Herbst mit etwa 70 Absolventen der Theologie mit der Ausbildung zu Religionsbeauftragten beginnen.

Das Pressegespräch endete mit Fragen der Journalisten zu den besprochenen Themenfelder.

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