Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) e.V. dachte mittels Bittgebeten der 51 Muslime, die während des Freitagsgebetes in den Moscheen in Neuseeland brutal ermordet wurden.
An der Gedenkveranstaltung nahmen Kazım Türkmen, DITIB-Bundesvorsitzender, Josef Wirges, Bezirksbürgermeister von Köln Ehrenfeld, Barış Ceyhun Erciyes, Kölner Generalkonsul der Republik Türkei, Vorstandsmitglieder der DİTİB sowie zahlreiche Vertreter von Zivilgesellschaften und Gemeindeangehörige teil.
Im Hof der Kölner DITIB Zentralmoschee wurden vor dem Freitagsgebet 51 Gebetsteppiche ausgelegt. An den Gebetsteppichen waren Bilder sowie Informationen zu den ermordeten Opfern zu finden.
Die Gedenkveranstaltung begann nach dem Lobgesang für den Propheten und einer Koranrezitation.
Kazım Türkmen, Bundesvorsitzender der DITIB, sagte: „Terror hat keine Religion. Es gibt nicht meinen oder deinen Terroristen. Terror ist nicht zu rechtfertigen.“
Türkmen richtete seine herzlichen Beileidswünsche an die ganze Menschheit und fuhr wie folgt fort: „Uns betrübt zutiefst, dass dieser Terrorakt während eines Freitagsgebets geschah in einer Moschee. Gotteshäuser sind unantastbar. Für den Schutz des gesellschaftlichen Friedens haben die Religionsgemeinschaften, Politiker und Medien besondere Verantwortungen. Jeder hat auf die Wortwahl und seine Handlungen zu achten. Wir trauern gemeinsam um die Terroropfer. Aus diesem Grund sollten wir uns auch gegenüber Hass gemeinsam aufrichten. Nur so können wir unser Leid lindern, Trost finden und uns gegenseitig Kraft geben. Wie die neuseeländische Ministerpräsidentin Ardern es formuliert hat, werden wir nicht einmal den Namen des Terroristen nennen um ihn nicht berühmt zu machen. Aber wir werden auch die Opfer nicht vergessen und sie keinesfalls in Vergessenheit geraten lassen. Aus diesem Grund haben wir Teppiche ausgelegt und diese leer gelassen worden damit diese symbolisch Leere, die jedes Terror-Opfer hinterlässt, verdeutlicht wird. An den Teppichen haben wir die Bilder und Informationen zu ihnen angebracht um dadurch ihre Erinnerung aufrecht zu erhalten.“
Türkmen sagte, dass jeder, der dem Leben gewaltsam entrissen wurde, tiefe Wunden in den Familien, in der Gemeinde und in der Gesellschaft hinterlässt und beendete seine Ansprache mit den folgenden Wünschen: „Möge Allah den Märtyrern barmherzig sein und sie in Seine unendliche Gnade aufnehmen. Er möge ihren Hinterbliebenen Geduld schenken und die ganze Menschheit vor Wiederholung von solchem Leid bewahren.“
Abdurrahman Atasoy, Generalsekretär der DITIB, verlas die Namen aller 51 Märtyrer und wünschte ihnen die Barmherzigkeit Allahs. Josef Wirges, Bezirksbürgermeister des Kölner Stadtteils Ehrenfeld sagte, dass er zur Zentralmoschee gekommen ist um diesen Angriff auf betende Menschen zu verurteilen, diesen ermordeten Menschen zu gedenken und der muslimischen Gesellschaft seine Solidarität zu zeigen. Er sagte: „Wir sollten jeglichen Extremismus gemeinsam bekämpfen. Wir haben Religionsfreiheit in Deutschland, aber wir müssen auch darauf achten, dass Grundrechte und unsere Grundwerte weiterhin beschützt werden.“ Er dankte DITIB für die Organisation dieser Gedenkveranstaltung.
Barış Ceyhun Erciyes, Kölner Generalkonsul der Republik Türkei, verurteite den Terrorangriff aufs Schärfste und sagte: „Ich wünsche den Gefallenen dieses Terrorangriffs Allahs Barmherzigkeit und ich wünsche den Angehörigen und der ganzen Menschheit Geduld und Genesung für die Verletzten. Ich wünsche der ganzen Menschheit herzliches Beileid. Terror kennt keine Religion oder Nationalität. Terror, woher sie auch kommen mag, möchte Angst und Hass in uns schüren und die Menschheit gegeneinander aufstacheln. Dagegen sollten wir alle in Einheit, Eintracht und Solidarität auftreten. Wir sollten uns gemeinsam gegen Terror stellen. Ich bedanke mich bei DITIB, dass sie dieses Gedenken organisiert hat.“
Nach den Ansprachen wurde die Veranstaltung mit einem Bittgebet von Naci Şengün, Religionsbeauftragter der DITIB Zentralmoschee, beendet.
Für die Niederschrift der Wünsche, Bittgebete und Empfindungen der Besucher wurden Gedenkbücher zur Verfügung gestellt. Der Besuch der Ausstellung ist noch am Samstag und Sonntag möglich.