Im Rahmen einer interreligiösen Kooperation der Religionsgemeinschaften in Bergneustadt an der Agger wurde gemeinsam mit den interreligiös besetzten Schülergruppe des Wüllenweber-Gymnasiums eine interreligiöse Reise nach Ausschwitz in Polen realisiert. 20 Schülerinnen und Schüler des Bergneustädter Wüllenweber-Gymnasiums sind am 12.02.2020 tief beeindruckt von der fünftägigen interreligiösen Fahrt nach Auschwitz zurückgekehrt.
Mit dabei waren zehn christliche und zehn muslimische Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 11. Die Reise wurde veranstaltet von der evangelischen und der katholischen Kirche, der muslimischen Gemeinde und dem Kommunalen Integrationszentrum. Organisiert hat sie Pfarrer Matthias Weichert, Schulreferent des Evangelischen Kirchenkreises An der Agger. Die Idee zu dieser interreligiösen Fahrt wurde in einem interreligiösen Gespräch zwischen der katholischen Kirche, der evangelischen Kirche und der muslimischen Gemeinde entwickelt, die seit über 20 Jahren an der Agger als interreligiöses Austausch stattfand.
Ziel der Exkursion ist es, Impulse gegen Gleichgültigkeit, Hass, Gewalt und Unterdrückung zu setzen, und eine nachhaltige Basis für Versöhnung und Frieden zu schaffen. Vor Ort haben sich die Schüler intensiv mit dem Judentum in Krakau auseinandergesetzt und sind den Spuren der jüdischen Existenz nachgegangen. So wie sie zuvor in Köln jüdische, christliche und muslimische Gemeinden besucht haben, haben sie auch in Krakau evangelische, katholische und muslimische Gemeinden besucht, und sich über das Gemeindeleben und die Jugendarbeit in Krakau informiert. Am dritten Tag unternahmen sie eine Führung durch die Lager von Auschwitz und besuchten ein von der Aktion Sühnezeichen ausgerichtetes Seminar.
Neben dem ehemaligen Superintendenten Jürgen Knabe wurde diese Reise von Dr. des. Muharrem Kuzey, Vorsitzender des Religiösen Beirates des DITIB Regionalverbandes Köln, Rafet Öztürk, Referent für Interreligiösen Dialog im DITIB-Bundesverband, und Kürşat Kaan Baki, Imam der Leverkusener DITIB-Gemeinde, vorbereitet und begleitet.
Dr. des. Muharrem Kuzey bezeichnete die gemeinsame Exkursion nach Polen als eine weitere qualitative Vertiefung des Dialoges mit den Religionsgemeinschaften, aber auch für die Gemeinschaft in Bergneustadt und die gesamt Gesellschaft.
Rafet Öztürk, Referent für Interreligiösen Dialog, erläuterte, dass DITIB den Dialog als eine gemeinsame Haltung zum Frieden und Zusammenleben versteht und fördert, und als Beitrag für sozialen Frieden unterstützt.
Die Schülerinnen und Schüler haben sich mehrere Monate im Religionsunterricht auf die Fahrt nach Auschwitz vorbereitet. Im November 2019 besuchte die Schülergruppe in Köln begleitet von Schulleiterin Monika Türpe und Religionslehrer Dr. Marco Striek die Synagoge, die Zentralmoschee und den Dom.
Sie haben ihre Eindrücke in zwei Blogs festgehalten, nachzulesen unter folgenden Links:
https://gymnasium-bergneustadt.de/
www.ekagger.de