Botschaft des DITIB-Vorsitzenden Sadi Arslan zum Ramadan

 



Am 20. August 2009, in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, werden wir gemeinsam das Teravih-Gebet verrichten und am Folgetag, den 21. August, dann den ersten Tag des Ramadan und damit des Monats erreicht haben, dessen Anfang Segen, die mittleren Tage Vergebung und der letzte Abschnitt Errettung von der Hölle bedeuten.

Das Wort „Ramadan“ hat zwei Bedeutungen. Zum einen umschreibt es den Regen, der sich am Ende des Sommers und zu Herbstanfang einstellt und den ganzen Schmutz und Staub auf den Straßen wegspült. Genauso, wie dieser Regen die Erdoberfläche reinigt und den Staub wegträgt, reinigt auch der Fastenmonat Ramadan die Gläubigen von ihren Sünden. Die andere Bedeutung von „Ramadan“ lautet „brennen“. Der Ramadan verbrennt damit also durch das Fasten die Sünden des Gläubigen. Verdichten wir nun die beiden Bedeutungen und legen sie zusammen, erkennen wir, dass der Gläubige, der fastet, um damit das Wohlwollen seines Schöpfers zu erlangen, im Ramadan von seinen Sünden gereinigt wird. Ihm wird das Glück zu Teil, dass er sich sündenfrei, glücklich und zufrieden zu seinem Herrn wenden kann.

Der Koran lässt uns hierzu Folgendes  wissen: „Der Monat Ramadan ist der Monat, in dem der Koran als Rechtleitung für die Menschen sowie als Anweisung  für die Leitung und die Unterscheidung des Guten vom Bösen herabgesandt wurde. So soll derjenige von euch, der den Ramadan erreicht, in ihm fasten.“ (Bakara, 185) Zunächst einmal gilt unserem Herrn unendlicher Dank dafür, dass wir diesen wertvollen Monat, der auch  die Nacht der Bestimmung in sich birgt, die besser ist als 1000 Monate und der als Monat gilt, in dem die Sünden von uns abfallen, erreichen konnten.

Nach einer authentischen Tradition des Propheten, überliefert im „Sahih“ des Muhammed bin Ishak bin Huzeyme, sagte der Prophet dereinst in einer Predigt zum Ramadan: „O ihr Muslime, der Schatten eines erhabenen und heiligen Monats fällt nun auf euch. Dies ist der Monat, der die Nacht  in sich birgt, die besser und Wohl bringender ist als 1000 Monate, nämlich die Nacht der Bestimmung. Dies ist ein heiliger Monat, in dem das Fasten zur Pflicht wurde. Wer in diesem Monat eine gute Tat begeht, dem wird diese  besonders vergolten. Eine gute Tat ist in diesem Monat auf derselben Stufe wie die Erfüllung einer religiösen Pflicht außerhalb des Ramadan. Und wer in diesem Monat eine solche religiöse Pflicht erfüllt, dem wird sie wiederum 70fach vergolten. Dies ist der Monat der Geduld. Und der Lohn für die Geduld ist das Paradies. Dies ist der Monat der Güte, der Hilfe und der Gleichheit. Dies ist der Monat, in dem das ihm zugeteilte tägliche Brot und der sonstige Unterhalt des Gläubigen sich mehrt. Wer einen Fastenden zu Tisch bittet und ihm ein Mahl bietet, mit dem er das Fasten brechen kann, wird seiner Sünden freigesprochen und von der Hölle befreit. Abgesehen davon wird das Fasten des Gläubigen auch dem Gastgeber in demselben Maße als gute Tat vergolten, wie dem Fastenden selbst.“

Der Ramadan ist gleichzeitig ein Monat der geistigen Erziehung. Um in einem solch segenreichen Monat das Wohlwollen Gottes zu erlangen, sollten wir Liebe, Freundschaft, Aufopferungsbereitschaft,  Toleranz und Nachsicht in den Vordergrund stellen und uns gleichzeitig von Hass, Wut, Großmut, Egoismus, Ehrgeiz und Strenge lossagen.

Wir sollten nun auch mehr Bittgebete machen als sonst sowie arme, bedürftige Menschen und Studenten materiell unterstützen. Wir sollten in diesem Monat auch dafür beten, dass Allah uns vor Umweltkatastrophen schützt, sowie vor Terror und vor allen anderen schlechten Ereignissen und uns  selbst von allem Schlechtem fernhalten. Liebe, Respekt und Toleranz sind für uns unverzichtbare Tugenden und sollten daher auch unser Leben bestimmen. Allen guten Errungenschaften, die wir uns in diesem Monat aneignen, sollten wir auch nach dem Ramadan einen Platz einräumen in unserem Leben und diese sogar noch fortentwickeln.

In diesem Sinne wünsche ich allen Muslimen einen gesegneten Ramadan. Mögen in diesem Monat all Ihre Gebete erhört werden, die islamische Welt Einheit und Zusammenhalt erfahren und Frieden einkehren auf der ganzen Welt.

Sadi Arslan
DITIB-Vorsitzender

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